Mülheim. . Beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ erzielten die Musikschul-Kinder ausgezeichnete Leistungen. Preisträger-Konzert wird bejubelt.

Auch Musikwettbewerbe folgen zumeist der olympischen Idee des „Schneller, höher, weiter“. Wobei „höher“ eigentlich nur Sopranistinnen und vielleicht noch Trompetern vorbehalten ist. Während „schneller“ kaum ein taugliches musikalisches Kriterium für die Bewertung interpretatorischer Leistungen ist. Bleibt also das „weiter“, das beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ eine entscheidende Rolle spielt.

Wird der doch in jedem Bundesland zunächst auf Regionalebene ausgetragen, wo sich begabte Kinder und Jugendliche dem Urteil einer fachkundigen Jury stellen. Mit beachtlichem Erfolg für die heimischen Musikschüler, wie sich im Foyer der Sparkasse zeigte. „Es ist eine tolle Leistung, in so jungem Alter so klasse zu spielen“, so Sparkassen-Vorstand Martin Weck, der in Anspielung auf Olympia betonte, dass auch ein dritter oder vierter Platz ein großer Erfolg sei.

Weder Bronze noch Blech

Was dann Musikschulleiterin Bärbel Frensch-Endreß später trocken mit den Worten konterte, man habe weder Bronze noch Blech bekommen. Denn ihre Schützlinge gewannen diesmal stolze 36 Erstplatzierungen und dazu ein Dutzend 2. Preise. „Das ist ganz klar der hohen Qualität unserer Lehrer geschuldet.“ Und die zeigte sich in den Beiträgen der höchst bepunkteten Preisträger, die sich – mit Ausnahme der Jüngsten, die dort noch nicht spielberechtigt sind – für den demnächst stattfindenden Landeswettbewerb qualifizieren konnten.

Entzückend, wie gelassen zum Auftakt Clara Hou und Nicolas Maximilian Krüger, beide 7 Jahre alt, vierhändig am Flügel zwei Werke von Anton Diabelli und Cornelius Gurlitt (einem entfernten Verwandten des gleichnamigen Kunstsammlers) präsentierten. Etwa eine Stunde am Tag würden sie üben, erklärten die schüchterne Clara und ihr Spielpartner Nicolas später unisono. Zur Belohnung gab’s von der Jury satte 24 der maximal möglichen 25 Punkte.

Reigen ausgezeichneter Querflötistinnen

Die kassierte die in gleicher Altersklasse angetretene Miriam Spelz, die mit einer Händel-Gavotte den Reigen ausgezeichneter Querflötistinnen eröffnete. Denn gleich fünfmal gab es dieses Instrument mit Klavierbegleitung von bestenfalls zehn Jahre alten, selbstbewussten jungen Damen zu hören. Die erfreulicherweise allesamt Stücke der zeitgenössischen Komponisten Collin Cowles und Paul Harris mit erstaunlich feiner Stimmführung ihren begeisterten Zuhörern servierten. Cornelia Bentlage und Zlata Velinova können stolz sein, denn weniger als 24 Punkte bekam keine ihrer Schülerinnen.

Dass man auch längs Höchstleistungen erbringen kann, zeigte die 16-jährige Lara Sofie Ewert, die auf einer Tenor-Blockflöte hinreißend souverän Paul Levenhouts’ amüsantes Opus „Big Babboon“ intonierte. Während Jonas Pavel (AG VI), Sieger beim letzten Bundeswettbewerb, mit flirrender Fingerfertigkeit auf der Gitarre ganz andere Klangfarben einbrachte.

Kleiner Geldpreis vom Sparkassen-Chef

„Freut Euch auf den Applaus, der gleich auf Euch eintrümmert“, eröffnete Bärbel Frensch-Endreß die Preisvergabe an alle Mülheimer „Jugend musiziert“-Teilnehmer, die von Bürgermeisterin Margarete Wietelmann ihre Urkunde und von Sparkassen-Chef Martin Weck einen kleinen Geldpreis erhielten. Und dann klang mit einem Klarinetten-Trio von Jean Baptist Vanhal das „55. Preisträgerkonzert“ heiter jubilierend aus.