Mülheim. . Bezirksvertreter, Kinder und Leiter des Raphaelhauses wünschten sich Beleuchtung für den Aubergweg. Zwei Grundstückseigentümer sind jedoch dagegen.

Für eine Beleuchtung des Aubergweges hatten die Kinder aus dem Raphaelhaus im letzten Sommer öffentlich gekämpft. Der Jugendstadtrat unterstützte sie, auch die Politiker aus der Bezirksvertretung 3 verstanden ihr Anliegen. Die Mädchen und Jungen benutzten den Feldweg von der Voßbeck- bis zur Kölner Straße, um schnell zur Bushaltestelle am Mats Kamp oder nach Hause zu kommen. Abends war es dort aber stockdunkel und sehr beängstigend.

Ein Wanderweg auf privatem Grund

Der Wunsch nach Laternen wird aber nicht in Erfüllung gehen können, wie in der letzten Sitzung der BV 3 deutlich wurde. Helmut Voß vom Amt für Verkehrswesen berichtete, der Weg sei ein Wanderweg auf privatem Grund, tangiert seien vier Eigentümer. „Wir haben alle vier angeschrieben. Zwei wollen keine Lampen und Stromleitungen auf ihrem Grundstück genehmigen. Der dritte, die August Thyssen-Stiftung, die auch Träger des Raphaelhauses ist, hat die Anfrage bejaht. Der vierte Eigentümer hat sich nicht gemeldet“, so Voß.

Die Stadt würde zwar gerne eine Beleuchtung schaffen, habe aber keine rechtliche Handhabe. „Die Stomzuführung müsste über die Grundstücke auch jener Eigentümer erfolgen, die uns eine Absage erteilt haben“, erklärte Voß. Die Bezirkspolitiker nahmen das ernüchtert zur Kenntnis, hatten sie doch in ihrer Sitzung im letzten September beschlossen, aus ihrem Finanztopf Geld für ein Gutachten zur Verfügung zu stellen, das die landschaftsrechtliche Umsetzbarkeit des Laternen-Projektes, vor allem die Vereinbarkeit mit dem Naturschutz, prüfen sollte. „Wir sind enttäuscht, dass das alles so gekommen ist“, kommentierte Susanne Dodd (SPD) die schlechten Nachrichten. „Die Sache ist damit obsolet, das Gutachten muss nicht mehr in Auftrag gegeben werden. Wir können das Geld dafür statt dessen in die Kinderspielplätze stecken“, erklärte Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Hüßelbeck. Er werde die Leute im Raphaelhaus persönlich informieren.

E 26 erleichtert die Situation – noch

Etwas abgemildert wird die Enttäuschung allerdings dadurch, dass der Bus von Mintard zur Stadtmitte (E 26 als Ersatz für den ehemaligen 132er) derzeit wieder fährt. Die Kinder können daher die beleuchtete Voßbeckstraße zur Haltestelle am Aubergweg runterlaufen und müssen nicht mehr durch die dunklen Felder zum Mats Kamp pilgern. Ob die Linie E 26 in Zukunft erhalten bleibt, ist allerdings fraglich.

Hintergrund: Aubergweg als „Angstraum“ bezeichnet

Die Kinder- und Jugendkonferenz des Raphaelhauses hatte sich mit ihrem Anliegen an den Jugendstadtrat (JSR) gewandt und vor den Sommerferien dessen Sitzungen besucht. Der JSR hatte den Aubergweg daraufhin als „Angstraum“ bezeichnet und eine Empfehlung beschlossen, bis zur B1 Laternen aufzustellen.

Leiter Christian Weise sprach sogar von „exhibitionistischen Vorfällen“ auf dem Aubergweg.