Mülheim. . Die Stadt sieht für das Umfeld Kaiserstraße keinen Anlass, Kontrollen beim Land zu beantragen. Werte liegen unter dem zulässigen Grenzbereich.
Schadstoffmessungen an den innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen wird es zumindest vorerst nicht geben. Mit großer Mehrheit lehnte der Umweltausschuss am Dienstagabend einen Antrag der Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) ab. Lediglich die Grünen unterstützten die Forderung nach Messungen. Die MBI äußerten den subjektiven Verdacht, dass die Menschen an der Kaiserstraße, am Dickswall, an der Eppinghofer Straße und an der Leineweberstraße erheblichen Schadstoffbelastungen ausgesetzt seien, ähnlich wie an der Aktienstraße. „Man kann es auf der Zunge schmecken“, erklärte Gesine Schloßmacher (MBI).
MBI äußern Verdacht auf hohe Belastung
Die Stadt, so Umweltdezernent Peter Vermeulen, könne selbst keine Messungen durchführen, das sei ausschließlich Angelegenheit des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Verbraucherschutz (Lanuv). Um Immissionsmessungen beantragen zu können, müsse jedoch dem Lanuv ein sachlich begründeter Verdacht auf eine grenzwertüberschreitende Schadstoffbelastung mitgeteilt werden. Dabei müsse es sich um objektive Daten handeln und nicht um subjektive Eindrücke. Im Rahmen der Aufstellung des geltenden Luftreinhalteplans Ruhrgebiet im Jahr 2011 habe die Stadt bei einem Grobscreening „in Bezug auf die Luftschadstoffe Feinstaub und Stickstoffdioxid im Umfeld des Kreuzungsbereiches Dickswall, Kaiserstraße und Leineweberstraße keine kritische Belastung erkannt“, so der Dezernent. Die höchste Belastung lag an der Kaiserstraße zwischen Muhrenkamp und Althofstraße bei 34 Mikrogramm pro Kubikmeter. Als kritisch gelten Werte ab 37 Mikrogramm, der Grenzwert liegt bei 40.
Stadt: Keine kritischen Werte vorhanden
An der Kaiserstraße, so das Umweltdezernat, habe sich durch die Verlagerung des Krankenhauses zudem eine größere Straßenbreite ergeben, womit sich der Luftaustausch eher noch verbessert haben dürfte.
Eine ernstzunehmende Belastung sieht die Stadt dagegen an der Eppinghofer Straße zwischen Heißener Straße und Sandstraße und dem Tourainer Ring sowie an der Düsseldorfer Straße zwischen Alte Straße und Sportpark Saarner Aue. Beim Landesamt wurden Messungen an den Stellen beantragt. Diese seien jedoch bislang nicht genehmigt worden.
Emissionsfreie Mobilität fördern
Das Umweltamt der Stadt wird sich an dem Sonderprogramm „Masterpläne für die Gestaltung nachhaltiger und emissionsfreier Mobilität“ beteiligen. Gefördert wird das Programm mit Mitteln aus dem so genannten Diesel-Gipfel. Bestandteil des Masterplanes wird eine Machbarkeitsuntersuchung zu den Möglichkeiten einer umweltsensitiven Verkehrssteuerung sein. Dabei, so Vermeulen, gehe es auch darum, die Luftqualität zu verbessern etwa durch mehr Radverkehr oder durch die Elektrifizierung des Verkehrs. Die Stadt plant die Erstellung des Masterplanes extern zu vergeben.