Mülheim. Siemens lädt zu einer Mitarbeiterversammlung am Freitag in der Essener Grugahalle. Die Betriebsräte fordern Klarheit zum geplanten Stellenabbau.
Die Siemens-Führung hat für Freitagmorgen alle Beschäftigten der Kraftwerkssparte aus Duisburg, Mülheim und Essen in die Essener Grugahalle eingeladen, um sie über den umfangreichen Stellenabbau zu informieren, der geplant ist.
„Ungefähr 65 Busse werden sich auf den Weg machen“, so Pietro Bazzoli, Betriebsratsvorsitzender am Standort Mülheim. „4000 Menschen erwarten zumindest weitere Klarheit.“ Bekanntlich sehen die Pläne von Siemens vor, in Mülheim 741 Stellen zu streichen. Ende November hatten die Betriebsräte der IG Metall in einer Aktion 3000 Wecker („3 vor 12“) persönlich an Siemens-Beschäftigte in Mülheim verteilt. Ausdrücklich werden die Mitarbeiter aufgefordert, ihre drängenden Fragen und Sorgen am Freitag in nicht zu unterdrücken, sondern in Essen dem Geschäftsführer der Division Power and Gas der Siemens AG, Willi Meixner, zu stellen.
Kirchen an der Seite der Beschäftigten
Die Kirchen in Mülheim haben sich mit den örtlichen Siemens-Mitarbeitern solidarisiert. „Wir teilen die Sorge und Verunsicherung der Arbeitnehmer“, erklärten der Superintendent Gerald Hillebrand, Stadtdechant Michael Janßen und der emeritierte Essener Weihbischof Franz Grave. Nach einem Gespräch mit Werksleitung und Betriebsrat kündigten sie ein Schreiben an den Siemens-Vorstand an, in dem sie auf die Verantwortlichkeit von Unternehmen für das Gemeinwohl hinweisen wollen. „Uns ist wichtig, an der Seite der Beschäftigten zu sein, wenn mit Siemens der größte Arbeitgeber der Stadt solch massive Einschnitte plant“, sagte Hillebrand. „Viele Beschäftigte werden von den Plänen hart getroffen, sie sehen ihre berufliche und familiäre Zukunft gefährdet“, so Weihbischof Grave.