Mülheim. . Neues Sicherheitskonzept: Beim Nikolausmarkt in Saarn werden Polizisten Maschinenpistolen tragen. Bis zu 30.000 Besucher werden erwartet.

Der Saarner Nikolausmarkt steigt am kommenden Mittwoch zum 41. Mal. Damit die vielen tausend Gäste sich auf der Düsseldorfer Straße wohlfühlen, gilt am 6. Dezember ein ausgedehntes Sicherheitskonzept. Das Ordnungsamt stuft den Nikolausmarkt als „nicht gefährdet“ ein. „Wir brauchen daher keine Betonklötze und Wasserbehälter aufzustellen“, sagt Margit Schettler. Am Klostermarkt und an der Straßburger Allee wird es jedoch wieder Lkw-Sperren geben, vor denen jetzt mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten aufpassen werden.

„Das ist gut, weil damit die Sicherheit für alle Besucher steigt“, ergänzt die Geschäftsführerin der Saarner Werbegemeinschaft (SWG), die Mülheims größten Adventsmarkt organisiert. Über nur einen Tag verteilt treffen sich auf der Marktmeile bei regenfreiem Wetter 30.000 Menschen. Das sind die Schätzungen der Polizei aus den vergangenen Jahren.

„Unsere Gäste sollen mehr Zeit zum Verweilen haben“

Daher reihen sich die Stände nicht mehr dicht aneinander. „Wir bilden Inseln mit Handarbeiten, Handwerkskunst, Getränken und Speisen sowie Ruhezonen“, erläutert Schettler die behutsame Neuausrichtung. „Unsere Gäste sollen mehr Zeit zum Verweilen haben und sich nicht nur an den Ständen vorbeischieben.“

Alle Ideen wird Marktmeister Uwe Weißner am nächsten Nikolaustag noch nicht verwirklichen. Ab Januar arbeitet das Team an weiteren Neuerungen für 2018. Zum Sicherheitskonzept gehören auch die freien Flächen auf der Marktmeile. „Dort können sich die Besucher zum Plaudern und Speisen zurückziehen. Vor den anderen Ständen bleibt so mehr Platz zum Schauen und Kaufen“, sagt Schettler. An den Seitenstraßen stehen 15 ehrenamtliche Helfer und erklären den Autofahrern freundlich, aber bestimmt, dass sie am Nikolaustag nicht auf den Markt dürfen.

Rund 130 Stände sind von 12 bis 22 Uhr geöffnet

Neu ist auch, dass Halteverbotsschilder mit drei Gewichtsklötzen gesichert sein müssen. „Zum An- und Abtransport brauchen wir jetzt einen 40-Tonner-Lkw. Das kostet uns einen mittleren vierstelligen Betrag extra“, kennt die SWG-Geschäftsführerin die Rechnung.

Rund 130 Stände sind am Mittwoch von 12 bis 22 Uhr vertreten. Der Nikolaus ist von 13 bis 19 Uhr dort unterwegs und begrüßt die Kinder. Unter Mitra, Bart und Kostüm steckt Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Hüßelbeck. „Er ist der meist fotografierte Mann an diesem Tag“, weiß Schettler.

Tipp der Veranstalter: Mit Bussen anreisen

Neben Glühwein in den unterschiedlichsten Mischungen gibt es Speisen von klassisch bis exotisch. Adventsgestecke aus Draht oder Lampen aus Flaschen sind neu. „Alle Sportvereine und Schulen machen mit. Aber wir haben auch Familien, die schon in zweiter und dritter Generation vor ihren Haus- oder Ladentüren beim Nikolausmarkt mitmachen“, bedankt sich Schettler für das Engagement. „Sie alle helfen an diesem Tag, Saarn weit über seine Grenzen hinaus bekannt zu machen.“

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Es haben sich bereits mehrere Busse aus den Niederlanden angekündigt. Alle Mülheimer sollten mit den Bussen der Ruhrbahn anreisen. Es gibt rund um die Marktmeile keine Parkplätze mehr. Die Linie 133 fährt alle zehn Minuten. Der 134er fährt von Broich und Mintard ins Dorf. Der 131er kommt aus Selbeck. Von der Haltestelle Nachbarsweg ist es nur ein kurzes Stück auf die Marktmeile. „Bei Bedarf setzt die Ruhrbahn auch Extrabusse ein“, hoff Schettler auf knackige Kälte.

>> VERANSTALTER BITTEN: BECHER MITBRINGEN!

Besucher des Nikolausmarktes sollen ihre eigene Tasse mitbringen. „So können wir Müll vermeiden“, sagt Margit Schettler. „Wir füllen gern Glühwein und Kakao in persönliche Becher.“ Die vielen Papp- und Styroporbecher zu entsorgen, koste viel Geld, „das wir für Verbesserungen auf dem Markt besser einsetzen könnten“.

Ein Spülmobil sei leider nicht einsetzbar, weil „wir mit dem Geschirrkörben nicht durch die Menge kommen. Hinter den Ständen ist auch kein Platz zum Anliefern“.