Mülheim. . Stadt und Polizei bewerten zurzeit die Terrorgefahr für Fußgängerbereiche und Plätze in Mülheim. Die Politik soll schließlich entscheiden.
Anders als etwa die Nachbarstadt Duisburg, die direkt nach dem Terroranschlag im August in Barcelona zentrale Innenstadtbereiche mit Wassertanks abgesperrt hatte, setzt die Stadt Mülheim zunächst und weiterhin auf eine eingehende Analyse potenziell gefährdeter Bereiche. Ist die Gefährdungsanalyse abgeschlossen, soll die Politik entscheiden, ob und wo welche Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden.
Der auch für Sicherheit zuständige Rechtsdezernent Dr. Frank Steinfort hatte der Politik jüngst das in Mülheim gewählte Verfahren vorgestellt. Demnach sei nach ersten Abstimmungen zwischen den Führungen von Polizei und Verwaltung innerhalb der Stadtverwaltung fachbereichsübergreifend ein Screening potenziell gefährdeter Flächen gestartet worden.
Flächen werden kategorisiert nach Gefährdungsstufen
Neben der Polizei sind etwa die Feuerwehr, das Ordnungsamt, die MST, die Ruhrbania-Gesellschaft, das Planungsamt einbezogen. „Die Flächen werden kategorisiert nach Gefährdungsstufen“, so Steinfort. Schließlich sei zu schauen, wie etwa die Schloßstraße oder der Platz am Stadthafen vor Terrorfahrten wie in Barcelona zu schützen seien. „Da gibt es keine einheitliche Empfehlung“, sagte der Dezernent mit Blick auf den damaligen Erlass des NRW-Innenministeriums zur Absicherung von Innenstadtbereichen.
Schutz vor Terrorattacken bei Großveranstaltungen
„Wir wollen bei allem den gesunden Menschenverstand bewahren“, sagte Steinfort, dass man den Blick richte auf die Zugänglichkeit von Plätzen und Fußgängerzonen, auf die Passantenfrequenz, auf Angriffspotenziale, aber auch darauf, dass mögliche Sicherungen stadtgestalterisch eben nicht so daherkommen wie die Wassertanks, derer sich Duisburg in erster Reaktion auf den Innenminister-Erlass bedient hatte.
Der Dezernent machte auch deutlich, dass grundsätzlich zu unterscheiden sei: Nehme man nun die „Terrorabwehr“ auf Plätzen und Straßen ins Visier, so sei der Schutz vor Terrorattacken bei Großveranstaltungen wie dem Ruhr Reggae, der Kirmes oder dem Nikolausmarkt in Saarn „schon seit Jahren Gegenstand der Prüfung“.