Mülheim. . Nach den Protesten von Bürgern und Naturschützern votiert auch die Politik für die überarbeiteten Pläne zum Umbau der Leineweberstraße.

  • Die Leineweberstraße in Mülheims Innenstadt bleibt als Allee erhalten
  • Keine der Platanen wird gefällt, nur ein Baum auf der Kreuzung am Kaiserplatz
  • Den geänderten Plänen stimmte der Planungsausschuss mit großer Mehrheit zu

Die Leineweberstraße bleibt als Allee erhalten. Keine der Platanen, die den Straßenrand säumen, wird gefällt, nur ein Baum inmitten der Kreuzung am Kaiserplatz soll weichen. Den geänderten Plänen für die Neugestaltung der Innenstadt-Straße stimmte der Planungsausschuss mit großer Mehrheit zu.

Ursprünglich sollten mal etwas mehr, dann etwas weniger als 20 Platanen fallen. Der Naturschutzbeirat legte sein Veto ein. Ebenso quer stellte sich die Baumwatch-Initiative, die hunderte Unterstützer bei einer Online-Petition und via Unterschriftenlisten einwarb. Am Ende schwenkte auch die Ratspolitik um. Den ersten Beschluss, die Allee empfindlich zu lichten, kippten Ende Mai CDU, Bürgerlicher Aufbruch und Grüne mit einem Wendemanöver ihrer ursprünglichen Positionen. Die Planer wurden beauftragt, möglichst alle Bäume zu erhalten.

Keine zusätzlichen Parkplätze an der Straße

Die Arbeitsgemeinschaft aus der Reicher Haase Associierte GmbH, Landschaftsarchitektin Birgit Hammer und Duksa Ingenieure plante dementsprechend um. Die Allee wird nun nicht ausgedünnt. Dies hat zur Folge, dass es in Zukunft nicht mehr Parkplätze entlang der Leineweberstraße geben kann als es aktuell gibt. Auch die Ziele, Anwohnern mehr Sonnenlicht zu verschaffen und die Lufthygiene vor Ort zu verbessern, seien so nicht erreichbar, heißt es seitens der Stadtplanung.

Die Allee an der Leineweberstraße wird nun gar um zwei Bäume erweitert und im weiteren Verlauf über den Kaiserplatz hinaus auf den Dickswall verlängert. Dort sollen zehn Rot-Eschen gepflanzt werden. „An der Leineweberstraße werden wir die Baumbeete verbreitern, damit sich die Bäume gut entwickeln können“, so Planungsamtsleiter Felix Blasch. Auch neu: Die Stadt will über die Straßenlaternen an der Leineweberstraße auch Licht in die Baumkronen werfen lassen, um die Allee abends und nachts in Szene zu setzen.

Die MBI stimmte gegen das Konzept

Im Planungsausschuss stießen die überarbeiteten Pläne auf breite Zustimmung. Nur Lothar Reinhard (MBI) stimmte gegen das Konzept. Seine Fraktion begrüße der Kehrtwende in der Baumfrage zwar sehr. Dass der Baum mitten auf der Kaiserplatz-Kreuzung fallen soll, sei aber zu bemängeln. Die Stadtplaner halten das für zwingend erforderlich, um die Kreuzung übersichtlicher zu gestalten.

>> ANLIEGERBEITRÄGE WERDEN FÄLLIG

- Für die Neugestaltung von Leineweberstraße, Kaiserplatz und Kohlenkamp/Bachstraße sind Kosten von 1,85 Millionen Euro kalkuliert. Das Land bezuschusst das Bauprojekt zu 70 Prozent.

- Auch der Straßenbelag muss erneuert werden, so werden Anliegerbeiträge fällig.