Styrum. . Feldmann-Stiftung kann nach Fertigstellung und Abnahme den Gruppenraum im Obergeschoss nach Jahren wieder vermieten.
- Seit über drei Jahren ist die Nutzung des Seminarraums auf zehn Personen beschränkt
- Dadurch sind der Feldmann-Stiftung Mieteinnahmen verloren gegangen
- Jetzt haben die Bauarbeiten für die Nottreppe begonnen
Noch kann man sie nicht erklimmen, die Fluchttreppe, die jetzt endlich am Fachwerkhaus der Feldmann-Stiftung entsteht. Aber doch erahnen, wo der Weg aus der oberen Etage ins Freie führen wird. An der zur Straße gelegenen Seite des Fachwerkhauses ragen zwei Stahlträger aus der Fassade. Seit vergangener Woche sind die Bauarbeiten im Gange – und Max Schürmann, der Leiter der Feldmannstiftung, fällt ein Stein vom Herzen.
Neue Treppe wird verzinkt
Seit rund drei Jahren wartet die Feldmann-Stiftung darauf, den Seminarraum im Obergeschoss wieder nutzen zu können. Weil ein zweiter Fluchtweg fehlt, wurde die zugelassene Nutzung des Raumes auf zehn Personen beschränkt. Erst durch die Installation einer Außentreppe als Fluchtmöglichkeit würde die ursprüngliche Nutzung wieder ermöglicht. Zurzeit wird die neue Treppe verzinkt, soll voraussichtlich nach Weihnachten fertig zur Montage sein, stellt Schürmann in Aussicht, der in engem Austausch mit den ausführenden Firmen ist. Aktuell wird zudem ein Fundament für einen Glasunterstand vor der seitlichen Eingangstür gefertigt.
Nachdem die Stadt im Nachgang der Loveparade-Katastrophe ihr Antragsverfahren zur Genehmigung von Veranstaltungen verschärft hatte, waren in der Feldmann-Stiftung Aufführungen vom Kindertheater und auch der Kinderkleidermarkt gestrichen worden. Schließlich wurde die Nutzung des Seminarraums eingeschränkt.
Mietausfälle von rund 2500 Euro
Der Feldmann-Stiftung sind dadurch Mietausfälle von rund 2500 Euro entstanden, rechnet Max Schürmann vor. Schon im vergangenen Jahr hatte man an der Augusta- straße damit gerechnet, dass die Baumaßnahme endlich in Angriff genommen wird – vergebens. Immer wieder wurde die Feldmann-Stiftung – und mit ihr die dort tagenden Gruppen – vom Immobilienservice der Stadt vertröstet. Zuvor waren in dem Seminarraum regelmäßig bis zu 40 Personen zusammengekommen, etwa zu Familienfeiern sowie Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Rote Funken oder des Styrumer Geschichtsgesprächskreises.
Dessen langjährigem Mitglied Heinz Auberg, 86-jähriger Ur-Styrumer, ist die Feldmann-Stiftung eine Herzensangelegenheit. „Ich bin auf dem Gelände schon als Neunjähriger mit meinem Vater unterwegs gewesen. Den alten Feldmann habe ich sehr geschätzt.“ Nah dran war Heinz Auberg daher auch, als aus dem alten Kotten neben der Villa das heutige Fachwerkhaus wurde und somit die Begegnungsstätte für Styrum entstand. „Wir hoffen, dass wir unseren Seminarraum kommendes Jahr wieder nutzen können“, sagt Heinz Auberg. Immerhin hatte der Geschichtsgesprächskreis vor drei Jahren 10 000 Euro an Spenden für die Treppe gesammelt.
Treppe muss nach Fertigstellung genehmigt werden
„Ist die Treppe fertig, heißt das aber nicht, dass wir den Raum sofort nutzen können.“ Wie viel Zeit es in Anspruch nehmen wird, um die nötigen Abnahmen und Genehmigungen durch Feuerwehr und Bauamt zu erhalten, darüber will Schürmann nach den langwierigen Erfahrungen der vergangenen Jahre keine Schätzung abgeben.
Seine Hoffnung: „Wenn wir im April unser 30-Jähriges feiern, hoffe ich inständig, dass die Treppe dann da ist.“
>> BEGEGNUNGSSTÄTTE BESTEHT SEIT BEINAHE 30 JAHREN
Im kommenden Jahr, 2018, feiert die Feldmann-Stiftung ihr 30-jähriges Bestehen. Dazu plant das Team eine Festwoche, die am 23. April mit dem internationalen Kinderfest startet.
An den folgenden Tagen gibt es verschiedene Veranstaltungen wie einen Filmabend mit Dokus über Styrum, ein Rock-Open Air sowie eine Jubilar-Feier.