Mülheim. . Durch den Bau des Fluchtwegs soll der Raum in der oberen Etage des Fachwerk-Gebäudes wieder nutzbar werden. Seit Jahren warten die Nutzer darauf.
„Wäre die Sache mit dem Brandschutz nicht so ernst, wäre das, was an der Feldmann-Stiftung abgeht, ein Treppenwitz.“ Das war am Montag am Rande der Sitzung der Bezirksvertretung 2 zu hören. Seit rund zwei Jahren steht die Feuerschutztreppe zum Obergeschoss auf der Tagesordnung.
Hintergrund ist, dass im Nachgang zur Loveparade 2010 eine Prüfung öffentlicher Räume mit Blick auf Fluchtmöglichkeiten erfolgte – auch die Gebäude der Feldmann-Stiftung nahm das städtische Bauamt unter die Lupe. Ergebnis: Weil ein zweiter Fluchtweg fehlt, wurde die zugelassene Nutzung des Seminarraumes in der oberen Etage des Fachwerkhauses auf zehn Personen beschränkt.
Verlust von 7500 Euro an Mieteinnahmen
Mit der Konsequenz, dass dort keine Familienfeiern mehr stattfinden oder Vereine – wie die Karnevalisten der Roten Funken – und Gruppen wie der Styrumer Geschichtsgesprächskreis nicht mehr tagen können. Dabei ist die obere Etage auch eine Einnahmequelle für die Feldmann-Stiftung. „Durch den Nutzungsausfall sind uns in den vergangenen Jahren insgesamt 7500 Euro Mieteinnahmen verloren gegangen“, sagt Max Schürmann, der Leiter der Feldmann-Stiftung. Neben den finanziellen Einbußen seien es aber vor allem die Bedürfnisse der Nutzer, die zählten, sagt Schürmann: „Es ist wichtig, dass die Gruppen endlich wieder den Raum nutzen können.“
Immer wieder wurden die Ortspolitiker, aber auch die Feldmann-Leitung und die betroffenen Nutzer der Räumlichkeiten beim Treppenbau vertröstet, obwohl die BV dafür aus ihrem Topf längst einen großen Zuschuss bewilligt hatte und bei einer Spendenaktion laut Max Schürmann fast 10 000 Euro zusammengekommen waren.
Im September soll die Treppe fertig sein
Jetzt scheint die beinahe unendliche Geschichte doch ein Finale zu finden. „Die Aufträge sind vergeben, die Bauaufsicht ist zur Abnahme des Treppenanbaus bestellt. Wir rechnen damit, dass die Sache im September fertig ist“, erläuterte Matthias Knospe (Technischer Leiter beim Immobilien-Service) jetzt im Stadtteilparlament.
„Sollte es wirklich dazu kommen, müssen wir uns alle in der Feldmannstiftung zur Treppeneröffnung treffen“, sagte dazu Petra Seidemann-Matschulla (Sprecherin der CDU-Fraktion). Glauben könne sie das erst, wenn sie die Treppe wirklich gesehen habe.