Mülheim. . Das Baden im hiesigen Fluss wäre in diesem Jahr an 29 Tagen erlaubt gewesen. Die Stadtverwaltung holt sich Tipps von Essener Kollegen.

  • Verregneter Sommer sorgte für ein schlechtes Ergebnis der Untersuchungen im Ruhrwasser
  • Bleibt der Niederschlag an allen Messstellen unter fünf Millimeter, gilt das Wasser als sauber
  • Verwaltung strebt Internetlösung zur Kommunikation mit den Badegästen an

Die hiesigen Freunde des Wassersports dürfen sich immer größere Hoffnungen darauf machen, ab dem kommenden Sommer in der Ruhr baden zu können. Untersuchungen des Instituts IWW haben die Qualität des Ruhrwassers grundsätzlich für gut befunden.

„Die Einhaltung der Grenzwerte wird gewährleistet, außer bei einem Niederschlag über fünf Millimeter pro Tag“, erklärte Dr. Wolf Merkel im Sportausschuss. Sein Team um Hans-Joachim Mälzer hatte die geplante Badestelle am Saarner Ruhrstrand von 15. Mai bis 15. September dieses Jahres getestet. Insgesamt kamen die Experten auf 29 von 124 möglichen Badetagen in der fiktiven Saison 2017.

Badetage im Mai, Juni und Ende August

Das klingt erst einmal wenig, hängt aber auch mit der konservativen Messung zusammen, die sich vor allem auf die Überschreitung der einzuhaltenden Werte konzentrierte. „Dies führte in vielen Fällen zu einem Fehlalarm“, betonte Merkel. Außerdem trug der verregnete Sommer zu diesem Ergebnis bei. Die meisten Badetage hätte es im Mai, im Juni und Ende August gegeben. Nach verregneten Tagen dauert es im Schnitt fünf Tage, ehe die Badestelle wieder geöffnet werden darf.

Die Experten empfahlen noch einmal ein auch von der Verwaltung vorgesehenes Frühwarnsystem. Erst wenn an vier vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz eingerichteten Messstellen die Fünf-Millimeter-Niederschlagsgrenze am betreffenden Tag und an zwei Tagen vorher nicht überschritten wird, wird die Wasserqualität als gut angesehen. Der Mülheimer Sportservice (MSS) strebt eine Internetlösung an, um potenziellen Badegästen zu signalisieren, ob die Badestelle freigegeben ist oder nicht.

Landschaftspflegerischen Begleitplan in Arbeit

Die Verwaltung hat bereits Schritte wie eine Artenrechtsprüfung oder einen landschaftspflegerischen Begleitplan in die Wege geleitet. Der MSS wird dabei mit dem Gesundheits- und Umweltamt zusammenarbeiten. Außerdem wird die Stadt am 25. Januar an einem Treffer mit der IG Baden Essen teilnehmen. Am dortigen Seaside Beach am Baldeneysee darf bereits seit dieser Saison geschwommen werden. Zum Vergleich: Dort kamen 2017 insgesamt 47 von möglichen 111 Badetagen zustande.