Styrum/Menden. . Auf Streifzug: Gut 3000 Gäste registriert das Naturbad. Andere suchen den Raffelberger Ruhrbogen auf oder grillen an der Mendener Brücke.

  • Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht am Samstagnachmittag das Naturbad Styrum: 3000 Besucher
  • Während die einen am Ruhrbogen unter der Brücke der Sonne entkommen, braten die anderen auf Decken
  • Die Schattenseiten des Sonnenbadens sind am Raffelberg unübersehbar: ziemlich viel Müll

Wenn das Thermometer wie am Wochenende deutlich über die 30 klettert, will der eine einfach nur die Beine im Wasser baumeln lassen, die andere muss einfach kopfüber hinein. Gut, dass Mülheim für jeden Wasserfrosch die richtige Abkühlung bietet. Auf Streifzug durch die Ruhrstadt.

Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht am Samstagnachmittag das Naturbad Styrum. Auf gut 3000 schätzt Leiter Dustin Radde gegen 16 Uhr die Besucherzahl, „wenn um diese Zeit noch so ein Andrang ist, könnten wir die 3000er Marke knacken“, hofft er.

Hochbetrieb im Naturbad.
Hochbetrieb im Naturbad. © Oliver Müller

Zwei Kassen arbeiten die etliche Meter lange Schlange zügig ab, denn alle wollen so schnell wie möglich nur eins: ins kühle Nass. Die Beliebtheit kommt für Birgit Begnarczyk nicht von ungefähr: „Das Bad ist einfach sehr kinderfreundlich. Man muss hier keine Sorge haben, dass ihnen was passiert. Leider gibt’s es nicht mehr davon in der Nähe.“

20 Mitarbeiter im Naturbad im Einsatz

Mehr als 20 Mitarbeiter sind im Einsatz, damit im ‘wasser-dichten’ Bad vom Sprungturm bis zum Planschbecken alles möglichst reibungslos abläuft. Die Begnarczyks sind mit Tochter, Enkelkindern und einer großen Portion Nudelsalat hier. Opa und Oma sind allerdings lieber unterm Sonnenschirm, „Kaffee trinken und plaudern“, meint Birgit vergnügt.

Auf der anderen Seite der Autobahn im Raffelberger Ruhrbogen frönen Mülheimer anderen Freizeitvergnügen: Hier steht der Bierkasten gekühlt im Wasser, während die einen unter der Brücke der Sonne entkommen, die anderen auf Decken in der Sonne braten.

Der Fluss ist hier nicht tief, deshalb immer schön kühl

Oder auf aufblasbaren Liegesofas abhängen wie frisch gegrillte Hotdogs. Joey hat die bunten Dinger organisiert, um seinen Gästen aus den Niederlande, Nürnberg und Köln mal ‘ne coole Seite von Mülheim nahezubringen: „Der Fluss ist hier nicht tief, deshalb immer schön kühl und man braucht nicht schwimmen.“ Grillgut und Heineken ist auch dabei, die Tücken der Sonne kennen die sechs Jungs, Mädels und Hund Phoebe ja schon von Australien – im Outback sind sie sich vor zwei Jahren über den Weg gelaufen. „Wir feiern heute unser Wiedersehen.“

Die Schattenseiten des Sonnenbadens am Raffelberg: Ziemlich viel Müll, den nicht jeder immer mitnimmt. An der Mendener Brücke hingegen sorgen Mitarbeiter der Pia dafür, dass die Grillplätze ordentlich verlassen werden. Allerdings hat die Ordnung ihren Preis: Von fünf bis 30 Euro kann ein Plätzchen zum Freiluftbraten kosten. Viel ist hier gegen 14 Uhr noch nicht los – Inge Ketzer aber genießt „die Ruhe, den schönen Ausblick über den Fluss auf die Häuser gegenüber“. Freilich könnte es hier schöner sein, „wenn die Stadt mehr in den Ort investieren würde“, mahnt die Mülheimerin an.

 Valentin Panakov, Sohn Alex und Oma Maria vor dem Grill am Saarner Ruhrstrand
Valentin Panakov, Sohn Alex und Oma Maria vor dem Grill am Saarner Ruhrstrand © Oliver Müller

Rundum zufrieden mit ihrem Eckchen zwischen schattigen Bäumen und Ruhr ist hingegen die Familie Panakov: „Das Wetter ist schön, wir haben alles da, perfekt – was will man mehr?“, meint Vater Valentin. „Und wo kann man schon im Freien grillen, wenn man kein eigenes Haus hat?“