Mülheim. . Die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft lässt sich in Sicherheitsfragen von Experten beraten. MWB und Polizei haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Beim Thema Einbruch bringt Prävention oft mehr, als später eine Anzeige gegen unbekannt. Zwischen 40 und 47 Prozent aller Wohnungseinbrüche blieben in Mülheim in den letzten Jahren im Versuchsstadium stecken – also im besten Fall fast jeder zweite. Denn die Zeit, die ein Täter benötigt, um eine Tür, ein Fenster aufzubrechen, ist ein wichtiger Faktor. Wenn man Türen, Fenster entsprechend sichert, kann manche Tat vereitelt werden, weiß die Polizei. Zum Auftakt von „Riegel Vor!“ haben Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft (MWB) und Polizei öffentlich einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der für eine engere Zusammenarbeit steht.

Die Polizei wird die MWB bei der Planung neuer Wohnhäuser und -quartiere beraten, die Einbrechern keine Chancen mehr für eine Tat geben sollen. Dazu gehören nicht nur die besondere Sicherung von Fenstern und Türen, sondern etwa auch eine gute Ausleuchtung der Grundstücke, um Angsträume zu vermeiden. Das geschehe zwar bereits bei der MWB, wie MWB-Vorsitzender Frank Essers erläuterte, doch lässt sich das Wohnungsunternehmen künftig von der Polizei quasi in die Karten blicken. Sicherheitsexperten der Polizei sitzen bei Planungen mit am Tisch, umgesetzte Planungen werden dokumentiert.

Verhaltensregeln zur Verhinderung von Einbrüchen

Auch Verhaltensregeln zur Verhinderung von Einbrüchen dürften zum Thema werden. „Wir wollen“, so Frank Esser, „mehr dazu beitragen, im Vorfeld etwas zu tun.“ Und das nicht nur bei Neubauten. Die Sicherheit in den eigenen vier Wänden, das hat Frank Esser aus Gesprächen an den Mitgliederstammtischen erfahren, ist ein wichtiges Thema. Vielleicht – gerade nach der verstörenden Erfahrung eines erlebten Wohnungseinbruchs – für manchen wichtiger als Brandschutz- und Energiefragen.

Polizeipräsident Frank Richter weiß, dass ein Einbruch für die meisten Opfer eben viel mehr ist, als ein Versicherungsfall. Er wünscht sich, dass neben den vielen Dingen, die hierzulande geregelt sind, irgendwann auch beim Einbruchsschutz gewisse Standards eingeführt werden.