Mülheim. . Im Evangelischen Krankenhaus Mülheim sind schon früher erhöhte Legionellen-Werte gemessen worden. Das soll aber nicht dramatisch gewesen sein.
Während das Gesundheitsministerium nach eigener Auskunft weiter auf einen abschließenden Bericht des Mülheimer Gesundheitsamtes zum Legionellen-Ausbruch Anfang September im Evangelischen Krankenhaus wartet, hat die Stadtverwaltung am frühen Donnerstagabend einen Sachstandsbericht veröffentlicht. In diesem heißt es, dass das Krankenhaus der Hygieneaufsicht schon in der Vergangenheit mal auffällige Legionellen-Werte gemeldet habe.
Seinen gesetzlichen Pflichten zur Kontrolle des hausinternen Wasserversorgungssystems sei das Krankenhaus nachgekommen, heißt es in dem Papier. Jährlich seien dem Gesundheitsamt Untersuchungsergebnisse vorgelegt worden. „Die Werte waren bis auf Ausnahmen unauffällig“, bleibt der Bericht der Verwaltung doch vage. Nicht beantwortet wird die Frage, wann genau und in welchem Ausmaß die zur Risikobewertung seitens der Hygieneaufsicht maßgeblichen Legionellen-Werte überschritten worden sind.
Unregelmäßige Zimmernutzung soll Ursache gewesen sein
Es heißt lediglich: „Überschreitungen waren durch unregelmäßige Nutzung der Zimmer begründet. Die Leitungen wurden thermisch desinfiziert und waren danach wieder unauffällig.“ Da die Werte weitestgehend unauffällig gewesen seien, sei seinerzeit eine umfassende Sanierung nicht anzuordnen gewesen. „Dem Gesundheitsamt sind keine grundlegenden Mängel im Rohrleitungssystem des Krankenhauses bekannt“, so der Bericht.
Ansonsten gibt das Amt nicht viel Neues preis, es beschränkt sich darauf, den Ablauf nach der ersten Meldung aus dem Krankenhaus am 4. September zu schildern. Es seien Proben auch am Trinkwassernetz genommen und an Labore übergeben worden. Das Amt habe eine thermische Desinfektion des Warmwassersystems angeordnet. Am Mittwoch seien allerdings weitere erforderliche Baumaßnahmen an der Trinkwasserinstallation besprochen worden.
Krankenhaus will über Modernisierungen informieren
Das Evangelische Krankenhaus hat für Freitag zu einer Pressekonferenz eingeladen. Es will dabei aufzeigen, „was überhaupt seit dem 4. September passiert ist“ und angekündigte Modernisierungen vorstellen. Rede und Antwort stehen soll dabei auch der eingebundene Prof. Martin Exner vom Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Universität Bonn.