Mülheim. . Im Mobilitätsausschuss dämpfte Stadt die Hoffnung auf weniger Durchgangsverkehr in Styrum und Dümpten. Tangente dient vorrangig der Erschließung.
- Styrumer Tangente soll neue Gewerbeareale bei Mannesmann erschließen
- Aktuell belasten viele Schwerlaster die Dümptener- und Augustastraße
- Verkehrsumleitung wird voraussichtlich 10 Millionen Euro kosten
Die geplante Styrumer Tangente wird voraussichtlich mehr Verkehr bewirken, als dass sie entlastet. Die Hoffnungen, dass ein neuer Erschließungsweg von der Oberhausener Straße bis zur Fritz-Thyssen-Brücke in das Areal der Mannesmann-Röhrenwerke den LKW- bzw. Schwerlastverkehr für die Straßen im Umfeld reduzieren wird, konnte die Stadt im Mobilitätsausschuss nur bedingt bestätigen.
Derzeit ist eher das Gegenteil zu befürchten, je nachdem, welche Branchen sich in dem potenziellen Gewerbegebiet ansiedeln werden. Bislang ungeklärt ist, welche Wege LKW etwa ins Areal bzw. von dort zur Autobahn A40 nehmen werden.
Nur begrenzt eine Umgehungsstraße
Aktuell nutzen Schwerlaster die Augusta-, Oberhausener und Dümptener Straße sowie Fritz-Thyssen-Brücke und Mannesmannallee. „Die Dümptener Straße ist als Wohnstraße ungeeignet, die vorhandenen Durchgangsverkehre aufzunehmen. Der LKW-Verkehr stellt ein hohes Gefährdungspotenzial dar“, betonte Roland Jansen vom Amt für Verkehr im Mobilitätsausschuss. Die seit 17 Jahren diskutierte Strecke könnte einen Teil des Durchgangsverkehrs der Oberhausener bzw. Dümptener Straße aufnehmen, der vom Styrumer Süden in den Dümptener Norden führt.
„Die Augustastraße muss auch entlastet werden“, forderte Axel Hercher, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen. Sie sei schon jetzt durch Mannesmann stark befahren. CDU-Mann Markus Püll bekräftigte, die Tangente sei notwendig, um die Stadtteile zu entlasten. So könne etwa Aldi-Süd seine Laster über die Tangente leiten. Jansen und Planungsdezernent Peter Vermeulen mussten diese Hoffnungen jedoch dämpfen: „Die Tangente ist nur begrenzt eine Umgehungsstraße.“
Förderantrieb zurückgestellt worden
Denn ihr eigentlicher Sinn liegt in der Erschließung des ca. 90 000 m² großen Gebiets. Welche Branchen dort ansiedeln, ist ebensowenig klar, wie die Frage, wann die Pläne umgesetzt werden. Derzeit liegt ein Förderantrag beim Land, dieser ist jedoch aufgrund vieler Förderungen in Abstimmung mit der Bezirksregierung zurückgestellt worden.
Im neuen Areal könnte aber etwa ein Logistik-Unternehmen die Zahl der LKW-Bewegungen deutlich erhöhen. Die Verbindung des Gebietes zur A40 muss also dringend weitläufiger geplant werden. Die Stadt will daher jetzige und künftige Verkehrsströme über die Fritz-Thyssen-Brücke und Mannesmannallee bis zur A40 leiten. Für die dann steigenden Transporte müsste zum einen die Brücke ertüchtigt werden, zum anderen auch die Kreuzung an der Mannesmannallee zumindest eine weitere Rechtsabbiegerspur Richtung Stadtmitte bekommen, um Rückstau zu vermeiden. Maßnahmen, die kosten: Bis zu zehn Millionen Euro gab Planungsdezernent Peter Vermeulen als Schätzung im Ausschuss an.