Mülheim. . Schüler der GGS am Dichterviertel stellen in Filmen Kinderrechte vor, einen Preis des Kinderhilfwerkes erhielten sie dafür in Berlin.
- Schüler der Grundschule am Dichterviertel stellen in kurzen Filmen die Kinderrechte dar
- Die Kinder verteilen QR-Codes, die zu den Videos führen, und malen Bilder für einen Kalender
- Sie gewannen mit ihren Aktionen einen Bundespreis des Kinderhilfwerkes am Weltkindertag in Berlin
Lautstark und kreativ machen Kinder der Grundschule am Dichterviertel auf ihre Rechte aufmerksam, sie gewannen mit ihren Aktionen daher auch einen Bundespreis zum Thema Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes. Den Preis bekamen die Schüler in Berlin auf dem Weltkindertag überreicht.
„Kinder haben das Recht in die Kirche zu gehen und meine Mutter trägt gerne bunte Kleider“, sagt Britney. Damit greift sie das Recht der Kinder auf eine eigene Kultur auf – zu finden auf dem Kalenderblatt April. „Alle Schüler haben Bilder zum Thema Kinderrechte gemalt und aus den 12 schönsten Bildern ist ein Kalender entstanden“, erklärt Rektorin Nicola Küppers.
Aus zwölf Bildern entstand ein Kalender
Damit die Aktion noch lauter ist und Aufmerksamkeit erzeugt, sind die Kalenderbilder mit QR-Codes versehen. Mit ihnen gelangt man mittels Smartphone oder Tablet zu Videofilmen, in denen Schüler der zweiten bis vierten Klasse ihre Interpretation der Kinderrechte schildern. Manche Kinderrechte seien für die Schüler leicht verständlich, wie beispielsweise das Recht zu spielen und sich zu erholen. „Über andere, wie das Recht, gesund und geborgen zu leben, mussten wir etwas länger reden und erklären, dass es Kindern in anderen Ländern schlechter geht“, erklärt Lehrerin Renate Naderwitz und Schülerin Samira ergänzt: „In manchen Ländern dürfen nur Jungs zur Schule, obwohl alle Kinder ein Recht auf Schulbildung haben. Auch über schwierige Themen wie Krieg und Gewalt sprachen Lehrer und Schüler. „42 unserer 187 Schüler sind mit ihren Eltern nach Deutschland geflohen und kommen teilweise aus Kriegsgebieten“, erklärt die Rektorin. Die neunjährige Abrar, die vor einem Jahr aus Syrien nach Deutschland kam, hat einen Wunsch: „Ich möchte, dass es in keinem Land auf der Welt Krieg gibt.“
Und was stört die Kindern in ihrem Alltag in Mülheim und mit den Erwachsenen? „Auf meinem Schulweg fahren manche Autofahrer über Rot, das ist doch gefährlich“, meint Alyssa. Alaa ärgert sich hingegen über unaufmerksame Eltern: „Manchmal laufen mir kleine Kinder vor meinen Roller, weil die Eltern nicht genug aufpassen.“
Ärger über unaufmerksame Erwachsene
Lehrerin Renate Naderwitz hatte die Idee mit den QR-Codes: „Unsere Schüler haben in der Stadt, überall dort, wo viele Kinder sind, die Codes verteilt und aufgeklebt. Die ersten Kinder, die es schaffen alle zwölf Kinderrechte zu finden, erhalten beim Fest ‘Lichter im Dichterviertel’ im November einen Preis.“
28 Kinder fuhren mit Lehrern und Eltern Mitte September für eine Wochenende nach Berlin, um an der Preisverleihung und dem Weltkindertag teilzunehmen. Das Kinderhilfswerk hatte sie eingeladen und eine Rallye organisiert, die am Brandenburger Tor und dem Fernsehturm vorbeiführte. „Wir haben auch gesehen, wo Frau Merkel arbeitet“, berichtet Samira stolz. Auf einer Bühne am Potsdamer Platz präsentierten die Kinder ihre Aktion. Stolz berichten die Kleinen, dass sie frei geredet haben und nicht wie die anderen Gruppen vom Papier ablasen.
Die Rechte der Kinder sind aufgeschrieben in der UN-Kinderrechtskonvention, die 1989 in Kraft trat und in so gut wie allen Staaten der Welt gilt. Die Schule veranstaltet vom 9. bis zum 13. Oktober eine Projektwoche zum Thema. Am Freitag präsentieren die Kinder ihre Ergebnisse.
Auf der Internetseite der Grundschule am Dichterviertel sind alle zwölf Videos der Kinder zu finden.