mülheim. . Was Menschen sich vom Miteinander erhoffen, bringen sie beim Ökumenischen Gemeindefest zu Papier. Das Motto 2017 lautet „Unter einem Dach“.
- Kleine und große Besucher sind beim Gemeindefest dazu aufgerufen, Wünsche zur Ökumene zu verfassen
- „Auf Augenhöhe miteinander sprechen und leben“, schreibt einer. Ein anderer: „Endlich inne Pötte kommen“
- Auch die Flüchtlingshilfe und dieChristlichen Drogensuchthilfe sind auf dem Kirchenhügel vor Ort
„Zusammen Würstchen essen schmeckt doch viel besser“: Gerade erst hat Michel (7) diesen Satz auf ein weißes Blatt Papier geschrieben, da flattert der Zettel auch schon am Zaun des Jugendheims St. Mariae Geburt im Wind. Junge und alte, kleine und große Besucher sind am Sonntag beim Gemeindefest auf dem Kirchenhügel dazu aufgerufen, Wünsche zur Ökumene zu verfassen. Sie lassen sich nicht lang bitten: „Nur gemeinsam sind wir stark“, heißt es da, „Endlich inne Pötte kommen“ oder „Auf Augenhöhe miteinander sprechen und leben“.
Viele Menschen unterschätzen das Lernen einer neuen Sprache
Manche mögen fromme Wünsche bleiben, an diesem Tag aber erfüllen sich doch etliche. Ob evangelisch, ob katholisch, beim Fest unter blauem Himmel versteht man sich. Dass es im Alltag mit dem Verständnis nicht immer so weit her ist, daran erinnert die Flüchtlingshilfe der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde. Vor Jessica Götz (30), die Ehrenamtliche im Netzwerk betreut, liegt ein Plakat mit lateinischen und arabischen Buchstaben. „Wir wollen zeigen, was für eine Herausforderung es sein kann, eine ganz neue Sprache zu erlernen. Viele Menschen unterschätzen das.“
Um die Ecke, vor dem Diakonie-Gebäude, kraxeln derweil Kinder an Kletterturm. Für sie gibt’s hier viel zu tun: Vor dem Jugendheim können sie Erbsen per Gummihammer plattmachen, im Sandkasten daneben nach so etwas Ähnlichem wie Gold suchen. Am CVJM-Stand entstehen derweil kunterbunte Bilder mittels Farbtrommel.
Die Christliche Drogensuchthilfe ist auch vor Ort
Gut geht es heute auch Menschen, die sonst eher nicht so viel zu lachen haben. Karlheinz Gutzler (70) ist mit dem „Aufwind“-Bauwagen der Christlichen Drogensuchthilfe vorgefahren. Er erzählt: „Es sind auch Leute aus der Szene hier.“ Die habe man mit etwas Geld ausgestattet, „so dass sie sich mal Kaffee und Kuchen kaufen können“. An diesem Tag seien sie willkommen – „sonst werden sie überall fortgejagt. Das ist ein echtes Problem in Mülheim“, sagt Therapeut Gutzler.