Mülheim. . Ein Teil der neuen Betonröhre ist am Samstag zur Besichtigung freigegeben und extra ausgeleuchtet. Treffpunkt unten an der Kattowitzer Straße.
- Besichtigungen des neuen Rumbachkanals sind am Samstag, 9. September, möglich
- Karten hängen unten im Einstiegsschacht und im Mittelschacht
- Etwa 180 Meter lang ist die begehbare Röhre, die sich aus Betonringen zusammensetzt
Normalweise gehen Kanalkontrolleure mit Taschenlampen durch die Abwasserröhren, um nach Schäden zu suchen. Unter der Essener Straße ist das heute anders. Die neue Röhre für den Rumbachabfluss ist mit Baulampen ausgeleuchtet und trocken. Eine Holztreppe führt über drei Absätze hinunter auf die Sohle des Revisionsschachtes. Dort angekommen, tut sich der Blick in die Röhre auf. Danach durch gehen, die leichten Linkskurven nehmen und bald über eine breite Leiter wieder ans Tageslicht gelangen.
Die Organisatorinnen vom Umweltamt und der ausführenden Baufirma haben für den „Tag des offenen Rumbachkanals“ alles vorbereitet. Karten hängen unten im Einstiegsschacht und im Mittelschacht. Dort können Besucher sehen, wo sie sich unter der Essener Straße gerade aufhalten, welche Häuser oben neben der Baustelle stehen. Etwa 180 Meter lang ist die begehbare Röhre, die sich aus zahlreichen Betonringen zusammensetzt.
Jeder dieser hellen Stahlbetonringe ist 2,5 Meter lang und wiegt 80 Tonnen. „Die dunkleren Ringe mit leichter Biegung sind Sonderanfertigungen“, erläutert Beate Kühl aus der Abteilung Abwasserbeseitigung des Umweltamtes. Bei zwei Metern Innendurchmesser kann fast jeder darin gehen und stehen
Genau das ist heute auch gewollt. Zwischen 9 und 13 Uhr (letzter möglicher Einstieg nahe der Einmündung Kattowitzer Straße) sollen Interessierte in die große Röhre schauen und sich ein Bild vom Innern des neuen Rumbachkanals machen können. „Wir brauchen diesen Kanal zur Entlastung des baufälligen alten Rumbachabflusses“, betont Susanne Schürmann, die Projektleiterin vom Umweltamt. „Danach werden wir den alten Kanal sanieren.“ Später fließt das Regen- und Rumbachwasser durch beide Röhren Richtung Kaiserplatz. „Der neue Kanal hat aber mehr Gefälle und bekommt kleine Schwellen, so dass auch Fische aus der Ruhr durch den Kanal bis in den offenen Bach an der Wetzmühlenstraße schwimmen können“, ergänzt Beate Kühl.
Bisher haben die Arbeiten an der neuen Kanalstrecke zwischen Gracht und Kattowitzer Straße rund ein Jahr gedauert. Damit liegt die Firma Echterhoff besser im Zeitplan als vorgegeben. „Aber wir müssen noch Restarbeiten erledigen und die Fahrbahn wieder herrichten“, beschreibt der Bauleiter. Weitere Baustellenjahre auf der Essener Straße und dem Dickswall folgen noch. Die Arbeiten an einem weiteren Abschnitt – zwischen Tourainer Ring und Gracht – haben vor einigen Tagen erst begonnen. Die Rohrdimensionen für den Wasserdurchfluss sind dort gleich.
Wer heute in den Kanal hinabsteigen möchte, sollte feste Schuhe und strapizierfähige Kleidung anziehen. Auf einer Baustelle ist es immer staubig. Handschuhe und eine Kappe sind ebenfalls von Vorteil. Gestern – bei der Vorbesichtigung – wurde auch klar: An den Kanten der Gerüstbühnen fehlen noch Sicherheitsbänder und weiche Verkleidungen, „damit die Leute sich nicht den Kopf stoßen“. Aber jeder Besucher sollte auch selbst aufpassen: Einige der Träger hängen etwas tiefer. Für dicke Rucksäcke ist auf den Treppen jedoch kein Raum.