Mülheim. . Der Dachverband forciert den Fortbestand von Rennen und Training am Raffelberg. Bisheriges Präsidium wird nicht zur Wiederwahl stehen.

  • Direktorium setzt sich für den Erhalt von Training und Rennen am Mülheimer Standort ein
  • Nach Ralf H. Schmitz wird sich auch das restliche Präsidium nicht mehr zur Neuwahl stellen
  • Dachverbandschef Jan Antony Vogel lobt ausrücklich die Unterstützung des Raffelberger Golfclubs

Der drohende Ruin schwebte in den letzten Wochen wie ein Damoklesschwert über der Galopprennbahn am Mülheimer Raffelberg. Doch der Rennverein scheint noch einmal die Kurve zu kriegen. Neben den Rennen wird mit großer Sicherheit auch der Trainingsbetrieb fortgesetzt.

Am Montag verhandelte das Präsidium mit dem Kölner Direktorium für Vollblutzucht und Rennen. Schon nach kurzer Zeit meldete sich Vizepräsident Dirk von Mitzlaff und verkündete erleichtert die frohe Botschaft: „Es wird weiterhin einen Renn- und Trainingsbetrieb geben.“

Gemeinsames Konzept bedeutet Neuerungen

Mit der Maxime, beides zu erhalten, waren die Vertreter des Dachverbandes in die Gespräche am Raffelberg gegangen. „Es setzt natürlich noch eine Menge Arbeit voraus, aber der Vorstand hat alle unsere Fragen beantworten können“, zeigte sich Jan Antony Vogel zufrieden mit den Verhandlungen. Der geschäftsführende Vorstand des Direktoriums konnte am Montag freilich noch keine Angaben zum weiteren Verfahrensverlauf machen. Nur so viel: „Ein gemeinsames Konzept wird mit Sicherheit auch neugestaltete Verträge mit den Trainingsbetreibern und dem Golfclub bedeuten.“ Der Rennverein hatte den Trainern zum 31. März 2018 gekündigt.

Vogel lobte ausdrücklich auch die Unterstützung der Golfclub-Betreiber. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Basis für Golfsport und Galopp finden werden“, sagte Vogel.

Der Direktoriums-Vorstand gab auch bekannt, dass es einen Neuanfang im Präsidium des Rennvereins geben wird. „Der jetzige Vorstand wird nicht mehr zur Verfügung stehen“, so Vogel. Er begrüßt diesen Schritt. „Es macht durchaus Sinn, denn so müssen wir nicht mehr in der Vergangenheit herumwühlen“, sagte Vogel. Damit sei es aber nicht getan: „Es werden überall Leute gebraucht, die sich auch in Zukunft engagieren“, betonte der Direktoriums-Chef.

Gespräche mit Stadt und Sparkasse

In den nächsten Tagen und Wochen stehen weitere Gespräche mit der Stadt und der Sparkasse als Hauptgläubiger an. Beide Seiten haben bereits ihre Unterstützung signalisiert. Stadtsprecher Volker Wiebels hatte schon in der letzten Woche verkündet, dass man sich aus internen Dingen des Erbpächters zunächst heraushalten wolle. „Wir gehen aber davon aus, dass der Rennverein seine Probleme löst. Wir haben ein vielfältiges Interesse, dass Bahn und Verein bestehen bleiben“, so Wiebels.

Auch die Sparkasse wird sich „nicht in Vereinsaktivitäten einmischen“, wie Pressesprecher Frank Hötzel auf Anfrage bestätigt. Gesprächen steht das Geldinstitut zwar offen gegenüber, „wir nehmen dort aber eine neutrale Position ein“, so Hötzel. Der Sprecher ergänzt: „Wir begleiten den Mülheimer Galoppsport jetzt schon über Jahrzehnte und würden uns freuen, wenn wir 2018 den 21. Sparkassen-Renntag veranstalten könnten.“

>>> DACHVERBAND FÜR DEN DEUTSCHEN RENNSPORT

Das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen mit Sitz in Köln-Weidenpesch wurde 1947 gegründet und ist die letzte Instanz für alle Fragen im Galopprennsport in Deutschland.

Trotz seines Namens handelt es sich nicht um eine Behörde oder eine Abteilung eines Ministerialbereichs, sondern um einen privatrechtlichen Verein.