Mülheim. . Maria Dhonau ist seit 57 Jahren in der Caravan-Branche. Per Reisemobil hat sie viele Touren gemacht. Samstag ist sie bei besonderer Aktion dabei.
- Die Mülheimerin Maria Dhonau stieg schon 1960 in die Caravan-Branche ein
- Seither verkauft sie Wohnwagen und Wohnmobile und fährt selber damit in Urlaub
- Jetzt will sie mit anderen Reisemobilfans den weltweit längsten WoMo-Konvoi bilden
Sie ist die Grande Dame der Caravan-Branche: Maria Dhonau startete vor 57 Jahren mit zwei kleinen Wohnwagen einen Caravan-Handel. „Ich war schon immer Camperin, habe gerne gezeltet. Mit meinem Mann betrieb ich damals eine Tankstelle. Und weil wir auf unserem Gelände viel Platz hatten, beschlossen wir, ein paar Wohnwagen dort hinzustellen. Nach dem 1. Caravan-Salon, der 1962 in Essen stattfand, brach bei den Deutschen dann ganz allgemein das Wohnwagen-Fieber aus“, erinnert sich die 79-jährige Geschäftsfrau.
Bis 1979, denn dann begann die Reisemobilzeit. „Ich war von Anfang an begeisterte Wohnmobilreisende“, sagt Dhonau schmunzelnd. Sie handelte nicht nur mit den Unterkünften auf vier Rädern, sondern startete auch selber immer wieder mit ihrem WoMo in den Urlaub. „Ich muss etwas sehen und erleben, sonst ist mir schnell langweilig“, sagt sie. Seit 1992 bietet die Weitgereiste daher auch geführte Kundenreisen an. Es ging und geht zum Nordkap, nach Griechenland, quer durch die USA oder auch in schöne deutsche Gegenden wie das Elbsandsteingebirge. Im September wird Maria Dhonau mit einer Gruppe das Elsass erkunden.
Mit den Reisemobilen 10.000 Kilometer unterwegs
Ihre schönste Tour war aber eine Rundreise, die in Berlin begann und endete. Mit mehreren Reisemobilen ging es in sieben Wochen durch Polen, Litauen, Lettland und Estland, Finnland, Schweden, Norwegen und Dänemark. „Wir sind insgesamt 10 000 Kilometer gefahren und haben unheimlich viel gesehen. Jeden Tag ging es ein Stück weiter, mal 300 Kilometer, mal aber auch nur 100“, berichtet sie.
Die Freiheit, spontan dort anzuhalten, wo es schön ist und seine Pläne immer mal wieder einfach zu ändern, ist es, was ihr am Reisemobil-Urlaub so gefällt. Halten kann man ja überall, man darf außerhalb des Campingplatzes nur nicht campen, zum Beispiel Möbel rausstellen“, sagt die Saarner Geschäftsfrau, die mittlerweile in Broich lebt.
Jahrzehntelang hat sie an der Kölner Straße an zwei Standorten mit Reisemobilen und Wohnwagen gehandelt, zuletzt als Geschäftsführerin der Hymer-Niederlassung. Sich als Frau durchzusetzen, war nicht immer leicht. „Ich habe ja in einer Zeit angefangen, als es noch nicht üblich war, dass Frauen in Führungspositionen arbeiteten oder sich selbstständig machten. Vor 1977 konnte ein Mann ja noch hingehen und den Arbeitgeber seiner Frau auffordern, diese zu entlassen“, so die geschiedene Familienmutter.
Buch über 50 bewegte Caravan-Jahre
Ihre drei Kinder turnten häufig auf dem Firmengelände mit rum. Und der jüngste Sohn entschied vor einigen Jahren, in die Fußstapfen der Mutter zu treten. Seit 2005 ist das Hymer-Zentrum ein Dhonau-Betrieb. Die Senior-Chefin mischt sich in das Geschäftliche nicht ein, ist trotzdem noch in Vollzeit aktiv. „Ich bin im Verkauf, kümmere mich um die Kunden.“
Zwischenzeitlich hat Maria Dhonau auch ein Buch geschrieben über 50 bewegte Caravan-Jahre, das Image des Caravanings ist ihr eine Herzensangelegenheit. Am morgigen Samstag nimm sie deshalb auch an einer ganz besonderen Aktion in Walldürn im Odenwald teil.
Dort soll der weltweit längste Wohnmobil-Konvoi gebildet werden, man möchte mit diesem Weltrekord ins Guinness-Buch-der-Rekorde kommen und die bisherige italienische Bestmarke überbieten „672 Wohnmobile werden benötigt, an die 700 sind schon angemeldet – darunter auch ausländische Reisemobilfahrer. Vor Ort sind die nötigen Stellplätze eingerichtet worden,“ erklärt Maria Dhonau. 3,2 Kilometer weit müsse der Konvoi fahren, allerdings „ohne dass ein Fahrzeug anhält und sich irgendwo ein Rückstau bildet“. Gelingt das, wird vor Ort kräftig gefeiert – mit Grill-Gut und Live-Musik. „Die Reisemobilfahrer sind wie eine große Familie, da wird es lustig zugehen“, meint die Mülheimerin.