Mülheim. . Ehrenamtliche des Eulenkids-Projektes bringen Schülern mit Migrationshintergrund an Zunftmeisterschule die deutsche Sprache spielerisch näher.
- Dreimal die Woche bringen Ehrenamtliche des Eulenkids-Projektes Kindern mit Spielen die deutsche Sprache bei
- Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) und der Rotary Club haben das Konzept entwickelt
- Das CBE sucht weitere Sprachpaten, die Lust haben Schülern mit Migrationshintergrund zu helfen
Obstsalat zubereiten, malen und über deutsche und ausländische Bräuche sprechen – Die Sprachpaten lassen sich eine Menge einfallen, um den Kindern des Eulenkids-Projektes spielerisch die deutsche Sprache zu vermitteln. Dreimal die Woche gehen sie an die Grundschule an der Zunftmeisterstraße, um zu Dritt mit sechs Kindern Sprache zu fördern. „Wir können uns intensiv um die Kinder mit Migrationshintergrund kümmern und auf sie eingehen“, erklärt Wolfgang Messing, Sprachpate und aktiv im Mülheimer Rotary Club.
Gemeinsam haben das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE), der Rotary Club Mülheim Uhlenhorst und die Zunftmeisterschule ein Konzept entwickelt, um Kinder beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Schüler aus rund 60 Nationen besuchen die Grundschule, die meist zu Hause in ihrer Muttersprache kommunizieren. Es mangele oft an Wortschatz und Übung der deutschen Sprache. Schlechtere Bildungs- und Berufschancen sind häufig die Folge.
Sprachpaten lernen von den Kindern
Aus diesem Grund startete im April 2015 das Projekt mit Ehrenamtlichen, die keine Pädagogen sind. Sie mussten sich erst einmal herantasten und ein Konzept entwickeln. „Die Kinder müssen im Unterricht still sitzen, daher haben wir schnell gemerkt, dass es besser ist, ab und zu raus oder in die Turnhalle zu gehen“, sagt Sprachpatin Petra Pawelski-Scholz. Bewegungsspiele stehen dann auf dem Programm. Daneben wird auch mal gebacken und „In der Weihnachtsbäckerei“ gesungen. Auch die Kinder bringen den Erwachsenen etwas bei. „Letztens haben die Kinder uns die Bedeutung des Ramadan erklärt“, berichtet Pawelski-Scholz.
Angelika Funcke-Briskorn und Petra Pawelski-Scholz wollten sich nach dem Berufsleben ehrenamtlich engagieren. Der Kontakt kam über das CBE zustande. „Man hilft und hat selbst richtig Freude dabei“, erklärt Funcke-Briskorn. Schön sei es, wenn sie sehen, dass ihre Arbeit Früchte tragen. „Wir hatten über Höflichkeitsformen gesprochen und wurden Wochen später von einem Schüler korrigiert, weil wir selbst einmal vergessen hatten ,Bitte’ zu sagen“, erinnert sich Pawelski-Scholz. Manche Kinder saugen das Gelernte wie ein Schwamm auf.
Weitere Sprachpaten gesucht
Inzwischen haben sie eine Bücher- und Spielesammlung aufgebaut. Wertvolle Lern- und Spieltipps haben sie zudem von einer befreundeten Logopädin erhalten. „Kinder mit Migrationshintergrund haben es schwer in Schule und Beruf und wir wollen ihnen das Leben zumindest etwas erleichtern“, sagt Messing. Das Projekt soll fortgeführt werden und die Paten bemühen sich, das Nachmittagsangebot noch effektiver zu gestalten.
Zehn Ehrenamtliche arbeiten zurzeit als Sprachpaten. „Wir brauchen noch mindestens zwei Weitere“, sagt Messing. Wer Interesse habe, könne sich bei Frau Winkler vom CBE melden. Geduld und Teamfähigkeit seien wichtige Voraussetzungen für Sprachpaten.
>> WIR STELLEN DIE ZEHN „HELDEN DES ALLTAGS“ VOR
Die WAZ hat mit der Aktion „Menschen machen’s möglich“ gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen-Wasserwerksgesellschaft (RWW) aufgerufen, Mülheimer zu benennen, die sich ehrenamtlich engagieren.
Zehn Kandidaten stehen fest, die wir jeweils extra vorstellen. Für einen Kandidaten können Sie abstimmen. Die drei Kandidaten mit den meisten Stimmen erhalten bei einem Bürgerempfang einen Geldpreis.