Mülheim. . Bei positiver Antwort erwirbt Kay Shanghai die Toilette an der Bachstraße. Am Fuß der Friedenstreppe in der Altstadt soll die Pianobar entstehen.
Um das stille Örtchen neben der Friedenstreppe ist es seit langem im wahren Wortsinn still geblieben. Die Christdemokraten drängen seit Jahren auf einen Verkauf der Toilettenanlage an der Bachstraße. Es gab mehrere Anläufe, die öffentliche Bedürfnisanstalt wieder zum Leben zu erwecken. Die jüngsten Ideen, neben der Treppe eine Pianobar zu etablieren, sind nicht in den Kanal gespült. Hürden, wie Auflagen und Finanzierung, sind fast genommen. Unterschrieben ist der Kaufvertrag zwischen Kay Shanghai und der Stadt damit aber noch nicht.
Diesen Verkaufserfolg hätte die CDU gern schon vor Jahren gesehen. Mehr als eine Vertröstung für ein mögliches Projekt des Investors hörte sie auf der Sitzung der Bezirksvertretung 1 allerdings nicht.
Bauvoranfrage wurde gestellt
Dabei stehen Kay Shanghai und sein Architekt Daniel Dratz schon länger mit ihrem Projekt Pianobar vor der Klotür, aber noch sei „nichts geklärt“, berichtete Frank Berges (Immobilienservice) den Ortspolitikern. „Der Architekt des potenziellen Käufers hat zur Realisierung des Vorhabens eine Bauvoranfrage gestellt. Ein Ergebnis hierzu ist derzeit nicht ermittelt.“ Das bestätigen auch der Architekt Daniel Dratz und Frank Buchwald (Leiter des Immobilienservices) dieser Zeitung. Manchmal dauerten Grundstücksgeschäfte etwas länger, um für beide Seiten Sicherheiten zu erreichen.
Folglich ist es um das stille Örtchen doch nicht so still, wie einige Politiker bisher glaubten. Hinter der verschlossenen Klotür haben beide Seiten immer wieder, wenn auch in größeren Abständen, verhandelt und dabei Erfolge erzielt.
Wandel der Toilette zur Pianobar
Mit der Bauvoranfrage lassen Kay Shanghai und die Architekten gerade prüfen, ob ihre Umbaupläne – Wandel der Toilette zur Pianobar – baurechtlich und denkmalpflegerisch Bestand haben. Beantworten die Behörden sie positiv, ist das Grundlage für die Baugenehmigung. „Dann können wir sofort den Kaufvertrag unterschreiben“, sagt Frank Buchwald.
Klar ist: Politiker und Verwaltung wünschen sich eine Belebung der Bachstraße an der Friedenstreppe. Die Stadt kann mit der ehemaligen öffentlichen Toilette keinen Blumentopf mehr gewinnen. „Daher will auch der Investor Sicherheit für den angestrebten Umbau“, erklärt Buchwald. Aus dem Oberhausener Architektenbüro ist zu hören: „Die Finanzierung ist gesichert – bis auf die Unwägbarkeiten, die bei einem Altbau immer zu erwarten sind.“
Von der ersten Idee zur Pianobar an der Friedenstreppe bis zum Kaufvertrag sind dann sechs Jahre vergangen, der Umbau sollte schneller verwirklicht sein.
<<< AUS DEN 1960er JAHREN
1960 ließ die Stadt die öffentliche Toilettenanlage neben der Friedenstreppe bauen. Das stille Örtchen ist seit Jahren geschlossen. Mitarbeiter der MEG haben dort nun ihre Pausen- und Materialräume.
Nach mehr als 55 Jahren ist die Bausubstanz angegriffen, sind einige Wände feucht. Der Wandel zur Pianobar mit allen zu erfüllenden Auflagen ist eine kleine Herausforderung. Kay Shanghai will das stemmen.