Mülheim. . Die Passage zwischen Forum und Bahnhof stammt aus dem Jahr 1979. Sie entspricht nicht mehr den geltenden Brandschutzbestimmungen

  • Der Durchgang vom Forum zum Bahnhof muss demnächst wegen Brandschutzmängeln abgerissen werden.
  • Städtische Bau- und Verkehrsplaner wollen im Herbst erste Entwürfe in den politischen Gremien zur Diskussion stellen.
  • Eine neue Umsteigestation der Busse an der Oberfläche kann die Stadt wahrscheinlich nicht bezahlen.

Können Sie sich eine Brücke oder einen offenen Gang zwischen Forum und Hauptbahnhof vorstellen? Möchten Sie auf dem Weg vom Einkaufen zu Bahnen, Bussen und Zügen lieber ein Dach über dem Kopf haben? Fest steht: Die Passage aus dem Jahr 1979 muss weg, weil sie nicht den aktuellen Brandschutzbestimmungen standhält. Städtische Bau- und Verkehrsplaner wollen im Herbst erste Entwürfe in den politischen Gremien zur Diskussion stellen. Was fällt Ihnen – werte Leserinnen und Leser – zu der Fläche zwischen Eppinghofer Straße und Hauptpost ein?

Die Brandkatastrophe am Flughafen Düsseldorf am 11. April 1996 mit 17 Toten und 88 Verletzten wirkt immer noch nach. Neue Gesetze haben Vorschriften zum Brandschutz erheblich verschärft. Bund, Länder und Gemeinden müssen seit Jahren Milliarden für Schutztüren, feuerhemmende Baustoffe und Sicherheitstechnik in öffentlichen Gebäuden investieren. Mehr als 33 Millionen Euro entfallen allein auf Mülheimer Schulen. „Die Brandschutzsanierungen laufen seit zwei Jahren. Für mehr als 25 Millionen Euro haben wir bis jetzt Aufträge vergeben“, hat der Immobilienservice aus seinen Auftragsakten ermittelt. „Wir müssen diese Umbauten vornehmen“, ist auf jeder Sitzung der Bezirksvertretungen zu hören.

Glasfenster verdunkeln oder Überbau abreißen

Die gesetzliche Schonfrist läuft demnächst ab. Bis dahin müssen alle Schulgebäude auf dem neuesten Stand der Brandschutztechnik sein. Das gilt ebenfalls für andere öffentliche Gebäude. Prüfungen haben bereits vor zwei Jahren ergeben: Die Passage zwischen Forum und Hauptbahnhof genügt nicht mehr den geltenden Bauvorgaben. Entweder alle Glasfenster des Durchgangs abdichten (verdunkeln) oder den Überbau komplett abreißen, lautet die klare Ansage der Prüfer.

Schutztüren sind auf beiden Seiten der Passage bereits eingebaut. Sie haben die Aufgabe, den Luftzug in Gebäuden zu unterbrechen, damit ein dort ausbrechender Brand möglichst schnell in einem abgeschlossenen Gebäudeteil erstickt. Nur an den Enden des Durchgangs helfen sie aber kaum. Durch offene Ausfahrten des Busbahnhofs sowie die Straßenbahntunnel zieht stetig Luft über die Treppen nach oben. Ein Feuer in der Passage würde folglich ständig mit Frischluft versorgt, was nicht sein darf.

Dunkler Durchgang schafft weitere Probleme

Rauch könne nicht direkt nach oben entweichen, erklären Brandschutzexperten. Ein abgedunkelter, fensterloser Durchgang schaffe weitere Probleme. Viele Menschen hätten Angst, ihn zu benutzen.

Folglich soll der Bereich zwischen Forum und Hauptbahnhof offen gestaltet werden. Die große Lösung wäre, die Busse aus dem Keller zu holen und eine neue Umsteigestation an der Oberfläche zu entwickeln. Was für Fahrgäste optimal wäre, kann die Stadt wahrscheinlich nicht bezahlen.

Bleibt die Frage, ob nur die Aufbauten des Durchgangs fallen, der Rest so bleibt wie bisher und es dann bis auf die U-Bahnsteige regnet? Oder gibt es andere Ideen für einen neuen Platz? Ein Hochdach, wie in anderen Städten bereits installiert, sieht zwar gut aus, bietet jedoch keinen echten Wind- und Regenschutz.