Mülheim. . Fast alle Organisationen haben noch zahlreiche unbesetzte FSJ- und BFD-Stellen.Besonders in Seniorenheimen fehlen die Helfer als Unterstützung.

  • Fast alle Organisationen vermelden noch unbesetzte Stellen für das FSJ oder den BFD
  • Vor allem in Senioreneinrichtungen gibt es freie Stellen, beliebt ist die Arbeit mit Kindern
  • Als Gründe vermuten die Verbände die späten Abiturprüfungen und Ferienzeiten

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) nutzen junge Menschen, um sich beruflich zu orientieren. Obwohl der Einsatz im August beginnt, sind in Mülheim noch ungewöhnlich viele Stellen unbesetzt. Soziale Vereine und Verbände suchen dringend Menschen (nicht nur junge), die in die Arbeit der Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kinderheime oder Rettungsdienste hineinschnuppern möchten. Schließlich planen viele Einrichtungen die Helfer als feste Unterstützung ein.

„In diesem Jahr ist es besonders frustrierend“, sagt Stephanie Ehlert vom Centrum für bürgerschaftliches Engagement. Zwei Stellen hat der Verein zu besetzen, Bewerbungen kamen bisher kaum rein. „Dabei hatten wir in den vergangenen Jahren immer so viel Glück mit unseren FSJlern.“ Stephanie Ehlert hofft, dass in den nächsten Wochen noch Bewerbungen eintrudeln.

Schwierig, für Arbeit in Seniorenheimen zu begeistern

Darauf hofft auch Larissa Terdin, die sich im Bistum Essen um die Vergabe der insgesamt 380 FSJ- und Bufdi-Stellen kümmert. „In Mülheim haben wir noch 20 von 40 Stellen frei“, sagt sie. Schwierig werde es vor allem, junge Menschen für die Arbeit in Seniorenheimen zu begeistern. Dafür wirbt das Bistum verstärkt in Sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram. Beliebt sei dagegen die Arbeit mit Kindern.

Dass bislang weniger Bewerbungen eingegangen sind, hänge wohl mit Abiturterminen, dem späten Ferienbeginn oder Studien-Zulassungen zusammen, weiß Larissa Terdin. Daher verweist sie darauf, dass auch ein späterer Einstieg im Oktober/ November möglich ist. Schließlich planen die Mitarbeiter der Einrichtungen die freiwilligen Helfer fest ein. „Sie ersetzen natürlich keine hauptamtlichen Kräfte“, erklärt Terdin. „In Altenheimen übernehmen sie jedoch Aufgaben, für die das Stammpersonal keine Zeit hat, gehen mit den Senioren spazieren, spielen oder plaudern mit ihnen.“

Bei der Awo sind fünf von neun Stellen unbesetzt

Die Awo Mülheim meldet insgesamt fünf freie von neun Stellen, „beim Spielmobil, im Jugendzentrum und in einer Behinderten-Einrichtung haben wir noch was frei“, sagt Awo-Mitarbeiterin Julia Mittmann. „Wir hoffen, dass sich in den Ferien noch Leute melden.“

Beim DRK Mülheim sind noch sechs von 16 FSJ-Stellen unbesetzt. „Wir stellen fest, dass die Bewerbungen zwar nicht weniger werden, aber immer später eingehen“, sagt Kreisgeschäftsführer Klaus-Jürgen Wolf. Probleme, die Stellen zu besetzen, gebe es in spannenden Bereichen wie dem Rettungsdienst kaum. „Problem ist aber, dass die Bewerber durch G8 immer jünger werden und teilweise gar keinen Führerschein haben.“ In vielen Bereichen könnten sie daher nicht eingesetzt werden. Bevorzugt werden dann ältere Bewerber eingestellt. Bleiben FSJ-Stellen unbesetzt, werden die Aufgaben von Ehrenamtlichen übernommen, so Wolf. Positiv sei zu vermerken, „dass sich mittlerweile immer mehr Mädchen bewerben“.

>> INFORMATIONEN ZU DEN FREIEN STELLEN

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind offen ab 16 Jahren. Das FSJ hat eine Altersbegrenzung von 26 Jahren, der BFD ist seit Juli 2011 auch für ältere Interessierte offen (ab 27 Jahren auch Teilzeit möglich).

Kontakte: Awo: bewerbungen@awo-mh.de, www.awo-mh.de; Bistum Essen: info@freiwilligendienste-essen.de; CBE: Tel. 970 68 17, www.cbe-mh.de; Deutsches Rotes Kreuz: n.free@drk-muelheim.de, Tel. 450 06 19.