Mülheim. . Ausstellung „Schiff ahoi“ ist ab Samstag im Haus Ruhrnatur zu sehen. Feiern zum 90. Geburtstag der Weißen Flotte laufen ein Wochenende später auf der Ruhr.

  • Zum 90. Geburtstag der Mülheimer Ruhrschifffahrtsgesellschaft gibt es ab 1. Juli eine Ausstellung
  • Die Ausstellung mit historischen Aufnahmen von der Weißen Flotte ist im Haus Ruhrnatur zu sehen
  • Am Jubiläumswochenende (8. und 9. Juli) erhalten die Mülheimer besondere Fahrkarten

Auf dem Foto von 1928 zeigt die Mannschaft den Stolz, mit dem sie vor rund 90 Jahren die Ausflugfahrten auf der Ruhr erledigt. Zum 90-jährigen Bestehen der Mülheimer Ruhrschifffahrtsgesellschaft eröffnet Oberbürgermeister Ulrich Scholten am Samstag, 1. Juli, um 11 Uhr eine Ausstellung mit historischen Aufnahmen von der Weißen Flotte im Haus Ruhrnatur. Sie trägt den Titel: „Schiff ahoi!“

Den Beschluss zur „Gründung eines Unternehmens für Schifffahrtsbetrieb“ fasst der Rat am bereits 16. Dezember 1926. Zu diesem Zeitpunkt muss der Gesellschaftervertrag schon gut vorbereitet sein, weil der damalige Oberbürgermeister Dr. Paul Lembke ankündigt, das Unternehmen könne die Schifffahrt auf der Ruhr bereits im Mai 1927 aufnehmen. So leisten Stadtspitze und Chef der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (Anteile 75 und 25 Prozent) wenige Wochen nach dem Ratsbeschluss ihre Vertragsunterschriften.

Insel wandelt sich zum Freizeitpark

Wie die Schleuseninsel in den 1920er Jahren ihre Silhouette verändert und die Weiße Flott dort ihren Heimathafen findet, zeigen die ästhetischen Fotos der Ausstellung. Der alte Kohlenumschlagplatz sowie das Schlachthaus verschwinden. Die Insel wandelt sich zum Freizeitpark. Maßgeblich für diese Entwicklung sind der Bau des Kahlenberg-Kraftwerkes und einer neuen Schleuse gegenüber.

Abgesehen von einigen Veränderungen hat die Schleuseninsel bis heute ihren Charakter bewahrt. „Wir haben bewusst Bilder von den Anfängen bis zum Ende der 1960er Jahre gewählt. Sie zeigen die Hochzeit der Weißen Flotte auf der Ruhr“, erklärt Dr. Kai Rawe, Leiter des Stadtarchivs. Die jüngere Vergangenheit hätten die Mülheimer in ihren Fotoalben festgehalten.

Neues über das Wasser lernen

Es ist die dritte Ausstellung im Haus Ruhrnatur in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv. „So haben wir die Chance, einen Teil unserer Schätze zu zeigen“, sagt Rawe. „Wir bieten den Besuchern mit der Ausstellung mehr als unseren ökologischen Schwerpunkt vom Leben am und mit dem Wasser“, ergänzt Stefanie Krohn vom Haus an der Spitze der Schleuseninsel. „Hauptsächlich betreuen wir Schulklassen in unseren Räumen. Wer sich für die Geschichte der Weißen Flotte interessiert, lernt neben dieser Ausstellung bei uns auch Neues vom Wasser“, sieht Krohn zwei Anziehungspunkte. Ergänzt wird die Ausstellung, die bis 19. Dezember zu sehen ist, von zwei Vorträgen.

90. Geburtstag am 8. Juli

Eng verbunden mit dem Haus Ruhrnatur ist die Weiße Flotte. Der Bau entsteht beim Aufschütten der Insel als Bootshaus für Vereine. Später zieht dort die Werkstatt für die Motorschiffe ein. Bis zum Start der Müga bleibt das so.

Obwohl die Wasserwerksgesellschaft längst keine Anteile mehr an der Ruhrschifffahrt hält, halten die Nutzer der Schleuseninsel zusammen. „An unserem Jubiläumswochenende (8. und 9. Juli) geben wir besondere Fahrkarten aus, die auch vergünstigten Eintritt für die Ausstellung ,Schiff ahoi’ bieten“, erläutert Helge Land von der Weißen Flotte.

Nur so viel zahlen, wie man möchte

Am Samstag, 8. Juli, ab 13.30 Uhr, feiert Mülheims Weiße Flotte ihren 90. Geburtstag. Dazu passend gibt es eine historische Linienfahrt in den Speldorfer Hafen und nach Kettwig (13 Euro). Auf den regulären Fahrten vom Wasserbahnhof nach Kettwig spielen Jazzbands von 10 bis 18 Uhr (5 Euro pro Strecke). Am Sonntag, 9. Juli, sind auf den stündlichen Linienfahrten ab 10 Uhr alle eingeladen, mitzufahren und nur so viel zu bezahlen, wie sie möchten.

>> Was verbinden Sie mit der Weißen Flotte? Was war und ist das Besondere, einen Ausflug mit einem Schiff über die Ruhr zu machen? Was erlebten Sie?

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