Mülheim. . Immer noch ist nicht geklärt, wo die künstlerische Installation wieder aufgebaut werden soll. Auch Geld steht derzeit nicht mehr zur Verfügung.

  • Als möglichen Platz für das Wasserspiel werden dieRuhrbania-Felder drei und vierins Gespräch gebracht
  • Der Rathausmarkt dürfte kaum in Frage kommen, weil sich darunter eine Tiefgarage befindet
  • Der Aufbau des Brunnens würde rund 200 000 Euro kosten, die derzeit nicht mehr zur Verfügung stehen

Wohin mit dem Brunnen der Künstlerin E.R. Nele? Eine Endlos-Geschichte bahnt sich an. Seit gut vier Jahren wird über einen geeigneten Standort diskutiert – ohne Ergebnis. Als möglichen Platz für das Wasserspiel werden jetzt die Ruhrbania-Felder drei und vier ins Gespräch gebracht. Dort, wo sich die Bauten der AOK und des Gesundheitsamtes befinden, soll die nächste Etappe von Ruhrbania erfolgen.

In der Politik drängt insbesondere die Fraktion Bürgerlicher Aufbruch Mülheim (BAMH) auf eine Entscheidung: „Im November vergangenen Jahres hatte sich die Verwaltung bereiterklärt zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen mit welchem Kostenaufwand der Nele-Brunnen auf den Rathausplatz verbracht werden könnte“, sagt Fraktionschef Volker Hartmann, seither habe man nichts mehr gehört. Nach Auffassung der Fraktion gehört der Brunnen zu den schönsten in Mülheim und müsse daher in angemessener Umgebung wieder aufgestellt werden. „Hier biete sich der öde Rathausplatz geradezu an“, so Hartmann.

Platz am Stadthafen soll frei bleiben

Doch der Rathausmarkt dürfte kaum in Frage kommen, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Um den wuchtigen Brunnen mit Einfassung und unterirdischer Technik aufzubauen, benötige man auch Tiefe. Wegen der Tiefgarage unter dem Rathausmarkt gehe es dort nicht. Ein weiterer Vorschlag hat sich zerschlagen: Die Stadtverwaltung lehnt den Aufbau auf dem Platz am neuen Stadthafen ab. „Dieser Platz soll auch für Veranstaltungen genutzt werden, mit dem Brunnen würden wir uns die Fläche verbauen.“ Einig ist sich die Politik, dass der Brunnen auch nicht auf einer Fläche am Südbad aufgebaut werden soll. Zu abseits, lautet die Begründung. Und: auch die Künstlerin hat ein Wort mitzureden, wenn es um einen neuen Standort geht.

Der Nele-Brunnen umzingelt von Menschen Ende der 80er Jahre.
Der Nele-Brunnen umzingelt von Menschen Ende der 80er Jahre. © Stadtarchiv

Einig ist sich die Politik darin, dass das Kunstwerk wieder ins Stadtbild gehört. Für die Bevölkerung war es stets der schönste Brunnen im Stadtgebiet, der auf dem Platz zwischen ehemaliger Stadtbücherei und Rathaus stand. Gestiftet worden war der Brunnen vom RWW. Menschenmassen schauten zu, als er 1988 eingeweiht wurde. An warmen Tagen saßen die Menschen am Rand, Kinder planschten im Wasser. Der Brunnen war ein Treffpunkt, weshalb heute Hartmann sagt: „Brunnenanlagen sind seit jeher Orte der Begegnung.“

2010 abgebaut und eingelagert

Als die Stadtbücherei 2010 abgerissen wurde, weil der Platz für die erste Ruhrbania-Bauphase an der Promenade gebraucht wurde, verschwand der Brunnen mit Natursteinumfassung. Heute befindet er sich eingelagert im städtischen Bauhof am Heifeskamp.

Lange Zeit, so Wiebels, waren Mittel für den Wiederaufbau im jährlichen Haushalt der Ruhrbania GmbH eingeplant. Die Kosten sollen sich nach Berechnung von Fachleuten um die 200 000 Euro bewegen. Doch im Zuge der Sparmaßnahmen wurde die Position gestrichen – auf Drängen der CDU. „Eine Summe von 200 000 Euro ist schließlich keine Kleinigkeit“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Hansgeorg Schiemer und fordert: „Wir brauchen erst einmal jetzt Fakten zu einem Standort, der geeignet ist.“

Eine längerfristige Angelegenheit

Mit den nächsten Ruhrbania-Baufeldern könnte sich auch die CDU anfreunden. Doch bis dort die Planung beendet, ein Investor gefunden und die Umgestaltung abgeschlossen ist, werden noch Jahre vergehen. Die Neuanlage des Brunnens, so ist denn auch im Rathaus zu hören, werde wohl noch eine längerfristige Angelegenheit bleiben.

>> Hätten Sie eine Lösung? Oder gibt es in Mülheim genug Brunnen und Skulpturen, die das Stadtbild verschönern? Lohnt es sich, hierfür 200 000 Euro zu investieren?

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