Mülheim. . Veranstalter und Teilnehmer ziehen ein positives Fazit. Bei 1895 angetretenen Sportlern wurde es auf der Strecke allerdings sehr eng.
- Insgesamt 2265 Teilnehmer waren angemeldet, 1895 sind dann auf der Müga-Wiese tatsächlich angetreten
- Um das Feld zu entzerren, könnte es im nächsten Jahr zeitlich versetzte Starts geben
- Während des Firmenlaufs erlitt ein junger Mann auf der Strecke einen Herzstillstand, konnte aber reanimiert werden
Der erste Mülheimer Firmenlauf, der sich am Mittwochabend durch die grüne Lunge der Innenstadt schlängelte, wird sehr wahrscheinlich nicht der letzte bleiben. „2018 soll es auf jeden Fall eine Neuauflage geben“, erklärte am Tag danach Christian Hengmith von der Bunert Marketing GmbH, die das Freizeitsportevent veranstaltet hat. Man sei „im Großen und Ganzen super zufrieden“.
Ähnlich äußerte sich der Pressesprecher der Stadt, die alle behördlichen Genehmigungen zu erteilen hatte: Gut sei die Zusammenarbeit gelaufen. Bis in die Mittagsstunden hatten die Verantwortlichen allerdings noch besorgt auf die Wetterprognose geblickt. Sturmböen waren angesagt und hätten den geplanten Ablauf noch ins Wanken bringen können, blieben aber aus.
15 bis 20 Prozent der Leute treten nicht an
Insgesamt 2265 Teilnehmer hatten sich zur Mülheim-Premiere des Firmenlaufs angemeldet, 1895 sind auf der Müga-Wiese tatsächlich angetreten. Dieser Schwund bewege sich im üblichen Rahmen, meint Christian Hengmith, dessen Firma auch den seit 2011 bestehenden Essener Firmenlauf organisiert, im Vorjahr mit über 8100 Finishern: „Es ist bei vielen Läufen leider so, dass zwischen 15 und 20 Prozent der Leute nicht kommen“, sagt der Fachmann.
Ein noch größeres Starterfeld hätte die Veranstaltung auch an organisatorische Grenzen geführt. Nicht wenige Läufer waren bereits lange vor dem Startschuss bei der Parkplatzsuche ins Schwitzen geraten, denn die empfohlenen Flächen an der Stadthalle waren frühzeitig voll belegt. Die 5,4-Kilometer-Runde selber erwies sich dann über weite Strecken als schmaler Pfad, der die trabenden oder jagenden Massen kaum fassen konnte. Überholmanöver führten zwangsläufig zu Körperkontakt und Sprüngen über Stock und Stein.
Laufstrecke in aller Ruhe anschauen
Die Laufstrecke, deren Schönheit indes vielfach gelobt wurde, werde man sich vor einer erneuten Ausrichtung „in aller Ruhe anschauen“, kündigt Hengmith an. „Wellenstarts wären eine Option.“ Die Läufer würden zeitlich versetzt antreten, um das Feld zu entzerren.
Gleichwohl klingt das Fazit der Veranstalter ausgesprochen positiv: „Der Lauf hat uns in Vorbereitung und Durchführung irrsinnigen Spaß gemacht“, heißt es aus dem Bunert-Team. „Wir haben in Mülheim offene Türen eingerannt, auch bei den Gastronomen und verschiedenen Stellen der Stadt. Viele Zahnräder haben da gut ineinander gegriffen.“
Mülheim mit zweitem „h“ geschrieben
Auch in der Mannschaft, die unsere Zeitungsgruppe gestellt hat, den „Flinken Funken“, gab es hinter der Ziellinie durchweg strahlende Gesichter. Sportlich waren wir zwar erwartungsgemäß nur im Mittelfeld unterwegs (unser schnellster und jüngster Mann Almend Bushi schaffte die Strecke immerhin in 25:01 Minuten), aber Spaß hatten ausnahmslos alle und wären bei einer Wiederholung in derselben Besetzung sofort dabei.
Das vielköpfige Team, mit dem der Hauptsponsor Innogy auf die Strecke ging, fiel übrigens durch seine orangefarbenen Mannschafts-Shirts besonders auf: In der Rückenansicht war der Mülheimer Firmenlauf mit einem „h“ zu viel geschrieben. In der Produktion sei ein Fehler aufgetreten, erklärte eine Firmensprecherin, „der sich so kurzfristig leider nicht mehr ändern ließ.“ Bis zum nächsten Jahr wird er aber sicher korrigiert sein.
Medizinischer Notfall vor der Alten Schleuse
Ein medizinischer Notfall ereignete sich während des Firmenlaufs: Ein junger Mann aus dem Aon-Team brach auf der Strecke kurz vor der Alten Schleuse zusammen. Nach Angaben des Veranstalters hatte er einen Herzstillstand, musste von Rettungssanitätern reanimiert werden und wurde dann „in stabilem Zustand“ ins Krankenhaus gebracht.
Weitere ernsthafte Zwischenfälle oder Verletzungen habe es jedoch nicht gegeben.