Mülheim. . Renaturierung des Rumbachs läuft mit Hilfe des Landes wieder an. 1,1 Millionen Euro könnten fließen. Andere Städte sollen daraus lernen.

  • Die Renaturierung des Rumbachs in Mülheim wird zu einem landesweiten Pilotprojekt
  • Darauf verständigten sich jetzt Stadtverwaltung und Interessengemeinschaft Rumbachtal
  • Zuschüsse können für Personal, externe Firmen und Bauarbeiten beantragt werden

Die Renaturierung des Rumbachs wird zu einem landesweiten Pilotprojekt. Darauf verständigten sich jetzt Oberbürgermeister Ulrich Scholten, Umweltdezernent Peter Vermeulen und Heinz Moseler von der Interessengemeinschaft Rumbachtal (IGR). Das Düsseldorfer Regierungspräsidium hat ebenso zugesagt, die dafür notwendigen Gelder schnell auszuschütten.

„Das ist ein gutes Ergebnis, weil das Pilotprojekt uns Anliegern die Sicherheit gibt, dass die Rumbach-Renaturierung in absehbarer Zeit wirklich fortgeführt wird“, erklärte nach dem Treffen Heinz Moseler. „Jetzt kommt das Projekt endlich wieder in Fluss.“ Scholten und Vermeulen haben bestätigt: Noch im Herbst sollen die Arbeiten von Hausnummer 8 bis zur Tilsiter Straße starten.

Land ist bereit, 900 000 Euro beizusteuern

Aus der Düsseldorfer Bezirksregierung haben die Stadt und Moseler gerade die Ansage für einen großen Teil der Projektfinanzierung bekommen. Soll heißen: Gibt die Stadt tatsächlich ihren Eigenanteil von 220 000 Euro, könnten weitere Fördermittel von 900 000 Euro vom Land hinzukommen. Voraussetzung dafür ist: Die Förderanträge für Planung und auszuführende Arbeiten am Bachlauf müssen bald gestellt werden. Dafür ist das Umweltdezernat im Technischen Rathaus zuständig.

Weil dort die Personaldecke dünn ist, lief seit mehreren Monaten außer Wasser nichts mehr an den Rumbachufern. Die Ingenieurinnen des Umweltamtes betreuen gleichzeitig den Bau des neuen Stauraumkanals für den Rumbach unter der Essener Straße. Er dient ebenfalls dem Hochwasserschutz und wird in mehreren Abschnitten zwischen Walkmühlenstraße und dem Kaiserplatz gebaut.

OB will „möglichst breiten Hochwasserschutz für die Anrainer“

„Jetzt gibt es die feste Vereinbarung, dass die Untere Wasserbehörde die notwendigen Daten liefern soll, damit das Fördergeld vom Land kommt“, erläutert Stadtsprecher Volker Wiebels das Gesprächsergebnis. Oberbürgermeister Ulrich Scholten sei sehr daran gelegen, „die notwendige Regulierung des Rumbachs voranzutreiben und einen möglichst breiten Hochwasserschutz für die Anrainer aufzubauen“.

Ferner sei die Ankündigung der Oberen Wasserbehörde bei der Düsseldorfer Kommunalaufsicht ein deutliches Zeichen dafür, den Gewässer- und Anwohnerschutz verbessern zu wollen. Andere Städte sollen aus dem Mülheimer Pilotprojekt lernen.

Zuschüsse für Personal, externe Firmen und Bauarbeiten

Die Zuschüsse können für Personal, externe Firmen und Bauarbeiten beantragt werden. „Ich hatte nach längerer Zeit wieder das Gefühl, dass die Verantwortlichen der Verwaltung bereit sind, mit der Bezirksregierung Düsseldorf und uns gemeinsam einen Weg zur möglichst zeitnahen Lösung unserer Hochwasserproblematik zu finden. Ich bin guter Hoffnung, dass uns das auch gelingt“, schreibt Moseler an seine Nachbarn.

Ein Teil des Rumbachlaufs (zwischen Holthauser Höfe und dem Haus Nummer 10) ist bereits naturnah ausgebaut. Dazu erhielt der Bach angrenzende Wiesenflächen als Überschwemmungsgebiete. Die steilen Uferböschungen sind abgebaut. Weitere dringend notwendige Schritte werden bald mit allen Beteiligten abgestimmt.