Mülheim/Duisburg. Der von der Feuerwehr aus der Mülheimer Ruhraue gerettete Eisvogel „Eisi“ ist gestorben. Eine Wunde am Flügel war wieder aufgebrochen.

Der Eisvogel, den die Mülheimer Feuerwehr Anfang Mai aus der Ruhraue gerettet hatte und der anschließend in der Wildvogel-Pflegestation der Familie Dietz in Duisburg aufgepäppelt worden ist, ist tot. „Eisi“ starb nach Angaben der Stadt Mülheim in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Offenbar war eine Wunde am Flügelbug des Vogels wieder aufgebrochen.

Ein Fotograf hatte am 6. Mai beobachtet, wie sich das Tier in einer Angelschnur verfangen hatte und sich durch seine verzweifelten Befreiungsversuche immer mehr verhedderte. Der Mann alarmierte die Feuerwehr, die den Vogel aus seiner lebensbedrohlichen Situation befreite. Nach einem kurzen Aufenthalt in einer Tierklinik wurde „Eisi“ dann in Duisburg gepflegt. Laut Stadt erholte sich das Männchen zunächst auch gut und fraß Fische. Nach seiner Genesung hätte der Vogel wieder in der Mülheimer Ruhraue in seinem Revier ausgesetzt werden.

Zeichen einer guten Wasserqualität

In Mülheim sind Eisvögel vor allem in der Ruhraue gut zu beobachten. Mit etwa zehn Brutpaaren ist der Bestand bislang klein, aber stabil. Dass die Tiere dort nisten, sei auch ein Zeichen einer guten Wasserqualität.

„Eisis“ Pflegefamilie hielt es für wahrscheinlich, dass nun in der Ruhraue ein Eisvogel-Weibchen allein damit zu kämpfen hat, den gemeinsamen Nachwuchs durchzubringen. Da „Eisi“ ein ausgewachsenes Männchen war, sei ziemlich klar, dass er zu einem Nest in der Aue gehörte: „Wenn die Menschen sein Weibchen in Ruhe lassen, hat es eine Chance, die Kleinen durchzubringen.“