mülheim. . In der Stadt gibt’s reichlich Kunst. Wir präsentieren eine Auswahl an Ausstellungen im Kunstmuseum, Bismarckturm und in der Galerie an der Ruhr.
Das Wetter am Wochenende soll durchwachsen werden – da verspricht ein Galerie-Bummel einen entspannten Vor- oder Nachmittag. Mit der ausgesucht exklusiven Emil Nolde-Studio-Ausstellung in der Sammlung Ziegler und der vielfältig farbigen Weltenwanderer-Schau präsentiert das Kunstmuseum viel Sehenswertes. Und jetzt hat sich noch eine kleine Präsentationsperle in der Alten Post dazu gesellt.
Lieblingsbilder
Im Grafikraum des Kunstmuseums haben die jungen Kunstexperten ihre „Lieblingsbilder“ aus der grafischen Sammlung, die gut 8000 Blättern umfasst, ausgewählt und zeigen dort eigene Bilder – inspiriert durch die Meisterwerke.
Dabei haben sich die Schüler zwischen 13 und 17 Jahren von Themen und bekannten Künstlern leiten lassen, die sie interessieren: von knalligen Farben der Pop Art über Mode wie die „Rumänische Bluse“ von Henri Matisse bis hin zu melancholischen Landschaftsbildern von Otto Pankok und dem letzten Selbstbildnis von Käthe Kollwitz „Ruf des Todes“. Der Stierkampfserie von Picasso wird eine Schülerarbeit mit umgekehrtem Rollenbild entgegengesetzt: In der Arena kniet ein kleiner Mensch vor einem Stier und bittet um Gnade – die Aussage ist eindeutig: „Stop This Shit“.
Seit 2009 bildet das Kunstmuseum Schüler ab Klasse 7 zu jungen Kunstexperten aus. Sie sind Team des „Jungen Kunstmuseums“ und leiten sogar eigene Führungen. Langjährige Kooperationen gibt es mit der Karl-Ziegler-Schule, dem Gymnasium und der Realschule Broich. Die wöchentliche Kunst-AG Young Art Experts ist für alle weiterführenden Schulen geöffnet.
Kunst im Bismarckturm
Eigentlich wollten die beiden Schwestern Renate Coote und Doris Deckers jede gut 25 Bilder in den sechs Etagen des Bismarckturms aufhängen, doch jetzt ist die Anzahl geschrumpft. Aus Sicherheitsgründen ist der sanierungsbedürftige Bau ab der dritten Etage gesperrt (wir berichteten). Nun zeigen die beiden Ruheständlerinnen ihre Gemälde auf zwei Etagen. Renate Coote ließ sich bei den Motiven durch Auslandsreisen inspirieren, wobei die Grenzen vom Figurativen ins Reale schwimmend sind. Doris Deckers Vorliebe gilt der Darstellung des Konkreten: Tiere, Menschen und Pflanzen. Im Turm zeigt sie u.a. zwei Ballerinen im Spiegelsaal, die einem berühmten Ballettbild von Edgar Degas nachempfunden sind.
Positionen zu Pollock
Spektakulär war die Ausstellungseröffnung in der Galerie an der Ruhr, als die Werke von rund 30 Künstlern aus der Region und international enthüllt wurden. Da im Kulturhaus das „Pollock Jahr“ ausgerufen wurde, hatten sich alle teilnehmenden Künstlern in ihren Werken damit auseinandergesetzt, mit welchen Medien sich der amerikanische Künstler, der die Stilrichtung „Action Painting“ erfand, heute darstellen würde. Spannende Positionen zu Pollock sind in einem breiten Mix von Malerei über Fotografie und Skulptur bis hin zu Multimedia entstanden. Auf die Ausschreibung für die Ausstellung, erläutert Galerieleiter Ivo Franz, hatten sich insgesamt 65 Künstler beworben.
>> Die Ziegler-Sammlung verfügt über einen großen Bestand an Aquarellen, Grafiken und Gemälden des Malers Emil Nolde (1867–1956). Zu dessen 150. Geburtstag zeigt die Stiftung rund 40 Werke, darunter Blumenbilder, Landschaften, Stillleben sowie Kinder- und Figurenbilder in einer Studio-Ausstellung.
Die Präsentation „Welten-Wanderer“ im Kunstmuseum schlägt, beginnend mit Oskar Kokoschkas berühmter Serie, einen Bogen zur Kunst der Gegenwart.