Mülheim. . Fünf Wochen kann es dauern, bis man im Bürgeramt Mülheim einen Wunschtermin bekommt. Besonders beliebt seien vor allem die Nachmittags-Termine.
- Das Bürgeramt legt großen Wert auf Termintreue ohne Wartezeiten
- Begehrt seien späte Termine, was nicht heißt, dass man am selben Tag früher keinen Termin bekommt
- Freie Sprechstunde findet an jedem Vormittag von montags bis freitags statt
Langes Warten auf den Termin im Bürgeramt? Etwa wenn man einen Reisepass beantragen will? Diese Kritik kam jetzt im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten auf den Tisch. Auch Politiker zeigten sich persönlich betroffen. Wer sich online um einen Termin im Bürgeramt bemühe, erhalte einen Wunschtermin erst in rund fünf Wochen, hieß es.
Im Bürgeramt machten sie am Montag gleich die Probe: Wer sein Auto ummelden will oder einen neuen Pass braucht, konnte online einen Termin für den 4. April bekommen – quasi eine Woche später. Amtsleiter Reinhard Kleibrink will aber gar nicht beschönigen, dass es bis zu fünf Wochen dauern kann, bis man seinen Wunschtermin belegen kann: „Fünf Wochen sind normal, das ist aber nicht die Regel.“
Das Amt plane immer im Voraus, damit Wartezeiten verhindert werden
Begehrt seien stets die späten Termine um 17.30 Uhr, was aber nicht heiße, dass man am selben Tag um 14.30 Uhr nicht einen Termin bekommen könnte. Das Bürgeramt lege großen Wert auf Termintreue: „Wer pünktlich zum Termin da ist, kommt auch ohne Wartezeit sofort an die Reihe“, betont Kleibrink. Das bedeute, dass das Amt bis zu sechs Wochen im Voraus plane, um auch bei einem hohen Krankenstand im Amt immer gewährleisten zu können, dass genug Personal da ist und der Bürger nicht warten muss. „Wir rechnen da sehr konservativ“, so Kleibrink.
Das System habe sich bewährt, ist der Amtsleiter überzeugt, der zudem den Tipp gibt, zwischendurch online nachzusehen, ob Termine frei geworden sind. Am Donnerstagmittag etwa würden stets tagesaktuell weitere Termine online eingestellt, wenn mehr Personal im Haus ist als (konservativ) eingeplant. Auch von den Bürgern abgesagte Termine würden dann wieder freigeschaltet.
Tipp: Nicht bis auf den allerletzten Drücker warten
Reinhard Kleibrink empfiehlt, wie stets vor den Ferien, nicht bis auf den allerletzten Drücker zu warten, wenn Pass oder Personalausweis abzulaufen drohen. Wer das versäumt, und nicht mehr auf einen Termin warten kann, müsse halt in die freie Sprechstunde kommen – montags bis freitags ab 8 Uhr. „Dann muss man Wartezeit mit einkalkulieren.“
Das lässt sich vermeiden, wenn man sich für den Gang zum Bürgeramt einen Zeitraum mit wenig Nachfrage aussucht. Trubelig ist etwa immer der Zeitraum vor den (großen) Ferien, im November hingegen ist weniger los. „Gucken Sie rechtzeitig in Ihre Reisedokumente – und nicht erst zwei Wochen vor der Abreise“, empfiehlt Reinhard Kleibrink.