Mülheim. . Das Areal der Müga wandelte sich vom Schrottplatz zu Mülheims grünem Herzstück. Zum 25-jährigen Jubiläum gibt es Rundgänge und eine Ausstellung.
- Im April 1992 wurde die Landesgartenschau „Müga“ eröffnet, eine grüne Oase mitten in der Stadt
- Das Projekt kostete damals 105 Millionen D-Mark und wurde auf einer Fläche von 66 Hektar erbaut
- Heute bietet die MST zum Jubiläum drei Stadtrundgänge, eine Broschüre und eine Ausstellung
Heute ist die Müga das Schmuckstück der Stadt. Besucher nutzen sie zum Picknicken, Radfahren oder Spazierengehen. Dabei waren die Mülheimer zunächst nicht begeistert, als Horst van Emmerich, der damalige Geschäftsführer der Müga GmbH, die Pläne für die Landesgartenschau 1992 vorstellte. „Eine viel zu teure Blümchenschau“, spotteten Kritiker. Trotzdem wagten sie das Großprojekt und aus der einstigen Industriebrache entstanden blühende Landschaften. In diesem Jahr feiert die Gartenschau 25-jähriges Jubiläum mit vielen Aktionen.
Früher war dort ein Schrottplatz
Wo heute Narzissen aus der Wiese sprießen, rotteten Ende der Achtziger noch Autos auf dem Schrottplatz vor sich hin. „Dort habe ich mir damals eine Lichtmaschine für meinen Opel B gekauft“, sagt Oberbürgermeister Ulrich Scholten, der die Pläne zum Müga-Geburtstag vorstellt und sich erinnert: 140.000 Kubikmeter schadstoffbelasteter Boden mussten abgetragen werden, um das Vorhaben zu realisieren. Die damalige Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern und der Planungsausschussvorsitzende Gerd Müller gehörten zu den größten Verfechtern der Idee. Diese sah nicht nur vor, eine einmalige Ausstellung zur Landesgartenschau zu gestalten, sondern die gesamte Stadtentwicklung voranzutreiben. „Die alten Industriebrachen sahen schon ganz schön schäbig aus“, erinnert sich Scholten. Also nutzte man die Gelegenheit, die sieben Kilometer lange, Stadtteile verbindende Strecke aufzuhübschen und zu begrünen – damit Wohnumfeld und Lebensqualität zu verbessern.
105 Millionen D-Mark verbaut
Zum Müga-Gelände zählen nicht nur der Park zwischen Schloß Broich und Camera Obscura, sondern auch der Stadthallengarten, der Klostergarten in Saarn oder der Schlosspark in Styrum, die durch Fuß- und Radwege miteinander verbunden sind. Die Kosten beliefen sich auf 105 Millionen D-Mark, finanziert von Land, Kommune und durch Spenden. Neben Parkflächen locken nun Spielplätze, Radwege, 14 Brücken, Ringlokschuppen, Aquarius, Haus Ruhrnatur, Camera Obscura und jede Menge Kulturveranstaltungen „jedes Jahr tausende Besucher, auch von außerhalb, an“, wie MST-Chefin Inge Kammerichs betont, die sich um die Vermarktung des Areals kümmert.
Aktionen zum Jubiläum
Zum Jubiläum gibt es mehrere Aktionen. So bietet die MST drei Stadtrundgänge an. „Luises Schlossgarten“ am 30. April, 15 Uhr, „Vom Schrottplatz zum Rosengarten“ am 25. Juni, 11 Uhr, „Obscurae auf der Garteninsel“ am 17. September um 11 Uhr.
Vom 26. März bis zum 28. Mai wirft eine Fotoausstellung in der Camera Obscura einen Blick auf 25 Jahre Müga, „auf den historischen Bildern dürften sich viele Mülheimer wiederfinden“, sagt Dr. Jörg Schmitz, Leiter der Camera Obscura. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag um 11 Uhr.
Zum Geburtstag gibt es außerdem eine Broschüre (2,50 Euro) mit Bildern und Infos zur Historie. Erhältlich ist sie für 2,50 Euro in der Touristinfo am Medienhaus und der Camera Obscura. Infos: www.muelheim-tourismus.de.
>> Ihre Erinnerungen sind gefragt
- Haben Sie schon als Kind auf dem Matschspielplatz getobt? Haben auf der Drehscheibe zu Live-Musik getanzt? Oder mit dem Rad die Parks der Stadt erkundet? Dann senden Sie uns Ihre Geschichten rund um die Müga.
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