Mülheim. . Wenn die Feuerwehr in Mülheim den Verursacher einer Ölspur kennt, werden Kosten in Rechnung gestellt. Manchmal sind das ein paar tausend Euro.
Regelmäßig rückt die Feuerwehr aus, um irgendwo in der Stadt eine Ölspur auf der Straße zu beseitigen, die nicht nur den Verkehr, sondern auch die Umwelt gefährdet. Erst am Samstag waren neun Feuerwehrleute zwei Stunden in Dümpten damit beschäftigt, ausgelaufenen Diesel-Kraftstoff, der sich über mehrere Straßen verteilt hatte, mit rund 500 Kilogramm Bindemittel abzustreuen und aufzunehmen. Wer bezahlt das eigentlich?
„Wenn wir den Verursacher kennen, bekommt der die Kosten in Rechnung gestellt“, sagt Feuerwehrchef Burkhard Klein. Die dürften hier locker über 1500 Euro liegen. Bei dem Einsatz am letzten Samstag wird die Stadt aber wohl auf den Kosten sitzen bleiben, schätzt Klein. Denn wer das Öl verloren hat, ist bisher nicht bekannt geworden. Eine Anzeige wird dennoch erstattet.
Über 350 Meter verteilt
Burkhard Klein schätzt den jüngsten Ölspur-Einsatz von der Größenordnung etwa so ein wie den am 24. Januar in der Dümptener Papenbuschsiedlung: Dort hatte ein Auto Motoröl verloren, das sich über 350 Meter auf der Gießerstraße verteilte. Die Feuerwehr streute die Ölspur ab, nahm das gebundene Öl auf – das als Sondermüll entsorgt wird – und reinigte die Straße. So etwas dauert.
„Wir haben dort für über 500 Euro Ölbindemittel verbraucht“, sagte der Feuerwehrchef. Hinzu kämen noch die Kosten für Personal und Fahrzeuge: Zwölf Leute seien knapp zwei Stunden im Einsatz gewesen; eins der Fahrzeuge sogar über drei Stunden. Das mache in der Summe rund 1200 Euro, die zu den Materialkosten addiert würden. Rund 1700 Euro also, die dem unglücklichen Autofahrer (oder seiner Versicherung) in Rechnung gestellt werden. Bei dem Ölverlust in der Papenbuschsiedlung lief das Öl zudem noch in einen Gulli, der von der SEM, der Mülheimer Abwasserentsorgerin, per Saugwagen ausgepumpt werden musste. Diese Kosten, so Klein, kämen auch noch hinzu.
Grob fahrlässig herbeigeführter Schaden
Grundsätzlich, betont Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes, ist der Einsatz der Feuerwehr kostenlos. „Wenn jemand in guter Absicht die 112 gewählt hat und sich dann herausstellt, dass der angenommene Notfall keiner ist, entstehen dem Anrufer keine Kosten“, stellt Drewes klar. Dennoch gibt es Fälle, bei denen die Stadt die Kosten erstattet haben will, etwa bei einem vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführtem Schaden. Dies ist in der städtischen „Satzung über den Kostenersatz für Einsätze der Feuerwehr“ genau festgelegt.
Auch findet sich dort, was die Stadt – pro Viertelstunde – für Mensch und Maschine berechnet. So kostet – je nach Dienstgrad – der Einsatz pro Person zwischen 11,40 und 22,90 Euro. Ein Tanklöschfahrzeug schlägt zum Beispiel mit 4 Euro, ein Wagen mit Drehleiter und Korb mit 4,30 Euro (Benzin inklusive) pro Viertelstunde zu Buche.
Das klingt überschaubar, kann sich aber ganz schnell summieren. So kommen nach dem Einsatz am 11. Februar, als die Feuerwehrleute eine drei Kilometer lange Ölspur in Dümpten beseitigen mussten, Kosten von 5655,35 Euro auf den Fahrzeughalter zu. Wie berichtet, hatte ein Laster dort Dieselkraftstoff verloren. Allein das Bindemittel kostete über 2600 Euro. 170 Säcke wurden gebraucht, um die Straßen wieder sauber zu bekommen.