Mülheim. . Im Januar wäre das Eventschiff Ruhrperle beinahe in der Ruhr versunken. Vom Wasserbahnhof aus bricht es nun bald wieder zu großer Fahrt auf.
- Durch einen Frostschaden war im Januar ein Rohr gebrochen. 8500 Liter Wasser fluteten das Schiff
- Für diese Saison gibt es bereits 40 verbindliche Buchungs-Anfragen, es sind aber noch Termine frei
- Einem aufmerksamen Spaziergänger, der Alarm geschlagen hatte, winkt weiter eine Sonder-Fahrt
Bis vor ein paar Tagen war der aktuellste Eintrag auf der Internet-Seite des Eventschiffs Ruhrperle ein Verweis auf das Winterleuchten 2016, zu dem die Crew ausgefahren ist. Dabei folgte im Januar noch ein großer Aufreger: Fast wäre das Ausflugsboot in der Ruhr versunken. Ein aufmerksamer Anwohner und nicht zuletzt ein Großeinsatz von Feuerwehr und DLRG bewahrten das Team und Geschäftsführer Thomas Scholz vor Schlimmerem. Inzwischen wird auf der Ruhrperle wieder auf Hochtouren gearbeitet. „Wir machen klar Schiff“, sagt Scholz. So viel Spaß darf schon wieder sein.
Wie in jedem Jahr erhalte das Schiff einen komplett neuen Anstrich. Die Beinahe-Havarie nutze die Crew aber auch für eine „umfassende“ Generalüberholung, sagt Scholz. Neue Accessoires verspricht der Geschäftsführer, neue Beleuchtung, neue Beschallung. Im Innern des Schiffs werde außerdem eine komplett neue Bar aufgestellt. „Wir wollen“, sagt Scholz, „dem Kunden noch mehr bieten.“ Nach dem Absinken in die Ruhr sei außerdem die Technik gesondert geprüft worden, wie Getriebe und Motor. Auch die Elektrik an Bord wurde erneuert. Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts hätten bereits eine Probefahrt hinter sich und die erforderliche Betriebsgenehmigung erteilt. Auch die Kontrolle seitens der Wasserschutzpolizei sei ohne Beanstandungen gelaufen, sagt Scholz.
8500 Liter Ruhrwasser ergossen sich ins Schiff
Am 8. Januar, einem Sonntag, war ein offenbar durch Frost porös gewordenes Kupferrohr im Wasserzulauf der Toilettenanlagen geplatzt. 8500 Liter Ruhrwasser ergossen sich daraufhin ins Schiff und auch in den Motorenraum, wo es laut Feuerwehr auf eine Höhe von bis zu 40 Zentimern anstieg. Den dadurch entstandenen Sachschaden beziffert Scholz inzwischen auf rund 15.000 Euro. Der Betrag ist abgedeckt: Das Schiff hat eine Haftpflicht- wie eine Kasko-Versicherung. Die würden auch für den Fall greifen, erklärt Scholz, dass die Stadt noch eine Rechnung für den Feuerwehr-Einsatz schicken sollte. Dem Spaziergänger, der die Havarie bemerkt und Alarm geschlagen hatte, versprachen die Betreiber eine Ruhr-Kreuzfahrt. Im Sommer soll es für den Weiße-Flotte-Fan so weit sein, wenn ein Termin gefunden ist. „Wir stehen in regem Kontakt“, erzählt Scholz, „der freut sich schon sehr.“
Auf die erste Fahrt mit Partygästen soll es am 31. März gehen. Dann feiern Mitarbeiter einer Bank auf dem Schiff ein Betriebsfest. Dem Geschäft hat die Beinahe-Havarie nicht geschadet. Schon jetzt lägen bereits zu Beginn der Saison mit 40 gebuchten Terminen so viele Anfragen vor wie im gesamten vergangenen Jahr. „Wir haben aber noch Kapazitäten“, versichert Scholz. Inzwischen haben die Betreiber auch die Homepage aktualisiert. Erstes Event in diesem Jahr werden die „Trash Pop Beats“ sein. Am 22. April heißt es ab 17 Uhr: „Leinen los, mit den kultigsten Hits der 80er und 90er!“