Mülheim. Gutachter schlagen vor, für das Mülheimer Naturbad den jährlichen Zuschuss von 237.000 Euro zu streichen. Betreiber warnt: Das wäre das Aus.
- Die Stadt soll die jährlichen Zuschüsse für das Naturbad von zuletzt 237.000 Euro streichen
- Pia warnt vor Kürzungen: Dann wäre ein Betrieb der Anlage nicht mehr möglich
- Das Naturbad ist ein Stück „Vorzeige-Mülheim“ mit steigender Beliebtheit – auch jenseits der Stadtgrenzen
Eine Stadt muss kein Naturbad betreiben. Daher haben es die Gutachter der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) auch auf die Streichliste gesetzt. Die nun anstehende Diskussion um die Zukunft des Bades in Styrum fällt in eine Zeit, in der sich die Freizeitanlage zunehmender Beliebtheit erfreut. Für Frank Schellberg, Leiter des Badbetreibers Stiftung Paritätische Initiative für Arbeit (Pia), wäre die Streichung der öffentlichen Gelder das Aus für das Bad.
„Ohne die städtischen Zuschüsse kann man das Bad nicht mehr betreiben“, sagt Schellberg. Vielleicht wäre eine geringe Erhöhung der Einnahmen noch möglich, aber zu stark möchte er die Eintrittspreise von derzeit vier Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder nicht anheben. Rund 65.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr.
220.000 Euro Zuschuss
Die Gutachter rechnen der Stadt vor: 220.000 Euro jährlich Zuschuss plus 117.000 Euro Betriebskosten unter anderem für Heizung, Strom, Wasser- und Abwasser sowie Instandhaltungskosten. Dem stünden im Schnitt nur 100.000 Euro Einnahmen gegenüber. „Für das Ziel der Haushaltskonsolidierung sollte die direkte und indirekte Unterstützung des Bades eingestellt werden“, so die Gutachter der GPA. Sie denken an eine mittelfristige Aufgabe, spätestens in fünf Jahren. Pia hat einen Vertrag als Betreiber bis 2022.
Einer Aufgabe des Bades müsste der Stadtrat zustimmen. Das ist zumindest fraglich, denn die Stadt verfügt im Vergleich mit anderen Kommunen ohnehin über wenige Schwimmbadflächen. Um Bürgern, Vereinen und Schulen ein gutes Angebot zu machen, müsste die Wasserfläche eher erweitert werden, finden die Vereine. Seit Jahren wird daher über ein zusätzliches Bad links der Ruhr diskutiert.