Mülheim. . Organisatorin Claudia Saerbeck setzt bei der Kulturgut-Reihe 2017 Schwerpunkt auf Konzerte mit Stars wie Ute Lemper und Jan Garbarek.

Während die Kulturgut-Reihe mit Reviergrößen wie Herbert Knebel, Gerburg Jahnke und Frank Goosen wie ein Treffpunkt guter alter Bekannter anmutet, sind diesmal auch Weltstars und junge Wortakrobaten in Mülheim zu Gast. Über Neues in der beliebten Reihe in Stadthalle und Ringlokschuppen spricht Claudia Saerbeck, Organisatorin.

Gibt es ein verändertes Konzept?

Claudia Saerbeck: In 2017 gehen wir mal wieder etwas andere Wege. Natürlich gibt es auch wieder Kabarett und Comedy, aber ich habe diesmal einen Schwerpunkt auf mehr Konzerte in der Stadthalle gelegt, die sonst nur in großen Häusern wie Philharmonie in Essen oder im Dortmunder Konzerthaus laufen.

Ute Lemper kommt im Juni

Welche Künstler treten hier auf?

Saerbeck: Ute Lemper (28.6.), die Mnozil Brass-Band (9.6.), aber auch der Musiker Jan Garbarek (17.12.), der letztes Jahr in der Essener Philharmonie ausverkauft war.

Was war der Anlass, große Namen zu buchen?

Saerbeck: 20 Veranstaltungen in der Stadthalle, die möglichst ausverkauft sind, ist gar nicht so einfach. Und nur Kabarett und Comedy? Ich möchte auch einfach noch eine andere Art von Kultur nach Mülheim bringen. Es mir gelungen, dafür Ute Lemper zu engagieren. Sie hat ganz verschiedene Programme, die auch unterschiedlich teuer sind. Ich muss natürlich auch sehen, was sich finanzieren lässt. Mit dem Programm „Last Tango in Berlin“ hat sich eine Möglichkeit ergeben.

Was werden wir am 28. Juni in der Stadthalle von Ute Lemper hören?

Saerbeck: Es ist ein Programm mit Trio, das ich inhaltlich sehr spannend finde. Mit den großen Chanson-Künstlern Brecht, Weill, Piaf und Piazolla rollt sie quasi die Großstädte der Welt auf. Das entspricht auch dem Bild, was man von Ute Lemper hat.

Ute Lemper war schon mal hier. War es schwierig, sie erneut zu verpflichten?

Saerbeck: Ja, das ist bestimmt zehn Jahre her. Sie hat mittlerweile eine andere Agentur. Es war nicht so einfach, sie nach Mülheim zu bekommen. Man hängt ja von der Hallengröße einfach dazwischen. Denn es sind Programme, die man sonst nur in Dortmund und in Essen sieht – und dort sind sie ausverkauft. Ich würde mich freuen, wenn die Mülheimer das Angebot annehmen.

Auf welche Konzerte in der Stadthalle dürfen sich die Mülheimer noch freuen?

Saerbeck: Witzigerweise macht Herbert Knebel auch ein Musikprogramm mit den besten Stücken (1. und 2.9.). Und Klaus Hoffmann kommt mit seinem Programm „Leise Zeichen“ am 1. April. Reinald Grebe, der immer mal wieder dabei ist, setzt sich beim „Elfenbeinkonzert“ am 7. Dezember ans Klavier.

Was wäre noch hervorzuheben?

Saerbeck: Es gibt noch ein anderes Format mit Ben Becker. Der Schauspieler stellt in seinem Programm „Ich Judas“ (27.11.) das Judas-Bild auf den Kopf. Damit gastierte er jetzt zweimal in der Tonhalle in Düsseldorf.

Neu ist eine Poetry-Slam-Reihe

Wie sieht das Kulturgut-Programm für den Ringlokschuppen aus?

Saerbeck: Dort läuft das bewährte gemischte Programm aus Kabarett und Musik. Zu Gast sind beispielsweise Barbara Ruscher mit Stand-up-Comedy und Klavier (6.10.) oder das Glas-Blas-Sing-Quintett mit Flaschenmusik (7.10.). Im April kommen Frank Goosen (6.4), Chin Meyer (8.4.) und Marek Fis (27.4.).

Gibt es im Ringlokschuppen etwas Neues?

Saerbeck: Ja, wir haben jetzt angefangen mit einer Poetry-Slam-Reihe. Das Format machen wir zusammen mit Sebastian 23, der einen ziemlichen Namen bei den Poetry-Slammern hat. Viermal im Jahr gibt’s jetzt Poetry-Slam im Ringlokschuppen. Beim ersten Mal im Januar waren 180 Leute da. Die zweite Poetry- Slam-Veranstaltung ist am 24. März. Das ist mal ein neues Format jenseits der bewährten Kabarettisten, die auch in diesem Jahr wieder zahlreich in den Ringlokschuppen und in die Stadthalle kommen.

>>> Karten im Leserladen

Im März gastieren in der Stadthalle: Dave Davis mit „Blacko Mio!“ (4.3.), Johann König mit „Milchbrötchenrechnung“ (9.3.). In den Ringlokschuppen kommt Springmaus mit „Bombastisch romantisch“ (10.3.), jeweils 20 Uhr. Karten für Kulturgut gibt’s im Leserladen, Eppinghofer Straße 1 - 3, weitere Info und Termine zu Kulturgut: