Rüdiger Hoffmann stellte sein Kabarett-Programm im Ringlokschuppen vor.Es gab an diesem Abend sehr viel zum Lachen und zum Mitsingen.

Als Karnevalsprinz würde er auf verlorenem Posten stehen. Auch wenn der gebürtige Westfale Rüdiger Hoffmann einst gemeinsam mit der rheinischen Stimmungskanone Jürgen Becker auf der Bühne einem größeren Publikum bekannt wurde. Der Kabarettist mit dem supertrockenen Humor, dem verschmitzten Lächeln und mit der langsamen Sprechweise war jetzt mit seinem neuen Programm „Ich hab’s doch nur gut gemeint…“ in der Kulturgut-Reihe im Ringlokschuppen zu Gast.

Dabei begleitete der Meister der absurden Alltagsdramen, der derzeit sein 30. Bühnenjubiläum feiert, sich wie gewohnt musikalisch selbst. Denn der jederzeit politisch unkorrekte Glatzkopf ist ein ausgezeichneter Pianist und Sänger. Der 52-jährige Liebling des von Beginn an sichtlich erheiterten Publikums eröffnete dann seine wie gewohnt sehr gut besuchte Show mit einem Bekenntnis zum Humor und zum Lachen: „Lachen ist gesund“. Wer jetzt hier einen Schnupfen oder Allergien habe, bei dem sei nach der Show gegen 22.15 Uhr „alles weg“. Immerhin gebe es auch solche Veranstaltungen wie „Lach Yoga“, bei denen auch alles rausgelacht werden müsse.

Dann war man thematisch schon beim Urlaub. Und nicht wie gewohnt im türkischen Sterne-Hotel mit Schampus und einem eigenen Butler am Strand, sondern in Übereinstimmung mit einem alten Freundespaar mit lebenslanger Liebe zum Campen in einem beengten Zelt. Wofür man nur drei Stunden brauchte, um es aufzubauen: „Ich habe gar nicht gewusst, dass man es zuerst auf links aufbauen muss.“ Leider waren der Pinkelplatz für Hunde direkt neben dem Zelt, der Fußballplatz direkt dahinter und der Mini-Golfplatz mit einem beim Einlochen schreienden Clown gegenüber. Dabei präsentierte sich Hoffmann als höchst anschaulicher Erzähler mit viel Sinn für die Abgründe der menschlichen Existenz.

In einer weiteren Nummer erklärte er den jüngeren Besuchern sehr fürsorglich, was früher beim Telefonieren ein „Festnetz-Telefon“ gewesen sei und dass er früher ganz ohne Navi zu seinen Auftritten gefahren sei. „Und damals musste man sich ohne auf das Handy zu starren noch unterhalten. Mit einem eigenen Wortschatz, den man auch haben musste.“

Meister der Sprechpausen

Was der Meister der vielsagenden Sprechpause auch noch wusste: „80 Prozent der Menschen in unserer Gesellschaft sind mit ihrer Lage zufrieden. Und die anderen 20 Prozent sind wohl HSV-Fans.“ Es gab dann an diesem Abend noch sehr viel zum Lachen und auch zum Mitsingen: „Sie haben das Eimer-Saufen auf Mallorca verboten. Diese Vollidioten.“ Viel Beifall für den ewig jungen Rüdiger Hoffmann.