Mülheim-Broich. . Für die Feuerwehrsimulation „Notruf 112“ bildet die Hauptwache Broich die Kulisse. Ein Mülheimer Entwicklerteam stellte Gebäude und Fahrzeuge detailgetreu nach.
- Die Broicher Feuerwehrwache bildet die Kulisse für ein neues Computerspiel
- 4000 Fotos und über sechs Stunden Filmmaterial waren nötig, um Gebäude und Wagen nachzustellen
- Ein Team der Entwicklerfirma Crenetic führte die Arbeiten durch
Ein Brandmeister bewegt sich durch die Räume der Mülheimer Hauptfeuerwache. Plötzlich geht ein Einsatz ein. Schnell runter zu den Wagen, einsteigen und los geht’s. All das wäre nicht weiter erwähnenswert, würde es nicht in einem Computerspiel stattfinden. Für das neue PC-Spiel „Notruf 112 – Die Feuerwehrsimulation“ bildet die Broicher Wache die Kulisse.
4000 Fotos und über sechs Stunden Filmmaterial waren nötig, um die Gebäude und vor allem die Wagen detailgetreu nachzustellen. Durchgeführt hat diese Arbeit die Mülheimer Entwicklerfirma Crenetic GmbH Studios. Acht festangestellte Mitarbeiter und ein paar Freelancer sitzen in der Gamesfactory an der Kreuzstraße. Über die Wirtschaftsförderung bekamen sie den Kontakt zur Feuerwehr. „Die Kollegen haben das Projekt mit großem Spaß und Elan unterstützt“, erklärt Winfried Diekmann, Geschäftsführer von Aerosoft. Die Firma übernimmt das Marketing und den Vertrieb des Spiels, das am 10. November herauskommt. „Ohne die Feuerwehr Mülheim wäre das Projekt deutlich schlechter geworden“, lobt Diekmann. Die Feuerwehrleute hätten sich in der Freizeit einzelne Sequenzen und Bilder angeschaut und Verbesserungsvorschläge gegeben.
Nur so konnte die Wache beinahe eins zu eins nachgebaut und der komplette Fuhrpark abgebildet werden. Außerdem wurde versucht, reale Arbeitsabläufe in das Spiel zu integrieren. „Dazu haben wir einen 24-Stunden-Einsatz mitgemacht, in dem wir vor allem den Teamgedanken kennengelernt haben“, erklärt Carsten Widera-Trombach von Crenetic. „Wir haben versucht, in die Tiefe zu gehen“, erklärt er. Das heißt: Die Zusammensetzung der Einsatzwagen wurde haarklein nachgebaut. „Durch die unterschiedliche Physik der Wagen fühlt es sich im Spiel tatsächlich anders an“, sagt Widera-Trombach.
Nur die Umgebung ist fiktiv. Alle Straßen, Häuser und Einsatzorte sind frei erfunden. „Ein Straßensystem wie in Mülheim nachzubauen, würde auch keinen Spaß machen“, schmunzelt der Entwickler.
Schwierigkeit wird gesteigert
Das Spiel beginnt mit vergleichsweise einfachen Einsätzen, danach steigert sich die Schwierigkeit. Der Spieler kann auch scheitern. Etwa, wenn er selbst einen Unfall verursacht oder wenn beim Einsatz die Temperatur über 200 Grad steigt.
Michael Herweg war in die Entwicklung zwar nicht direkt eingebunden, der Brandmeister ist von der detailgetreuen Darstellung aber beeindruckt. Er sagt: „Wenn der eigene Beruf involviert ist, dann ist das natürlich schon spannend. Das haben die Jungs wirklich super hingekriegt.“