Mülheim. . Bei Probebohrungen an der Otto-Pankok-Schule wurden zwei Arbeiter einer Baufirma leicht verletzt. Das Mülheimer Viertel wurde weiträumig abgesperrt.

  • Sondierungsbohrungen gingen durch die Decke eines alten Bunkers
  • Anwohner des Viertels mussten größere Umwege in Kauf nehmen
  • Kampfmittelräumdienst konnte nach Prüfung Entwarnung geben

Bei Bohrarbeiten auf dem Schulhof der Otto-Pankok-Schule nahe der Altstadt ist es am Freitagmorgen gegen 11.15 Uhr zu einer lauten Verpuffung gekommen. Zwei Mitarbeiter der Baufirma, die auf dem Schulgelände mit den Sondierungsbohrungen beauftragt worden waren, erlitten dabei leichte Verletzungen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr sprach von einem Knalltrauma.

Probebohrungen in unter Schule liegender Bunkeranlage

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Der Bereich um die Schule und das gegenüber liegende ehemalige Polizeipräsidium wurden weiträumig abgesperrt. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Düsseldorf war vor Ort, um die Ursache der Verpuffung, bei der auch eine Stichflamme entstand, zu untersuchen. Der Einsatz war gegen 14.15 Uhr beendet, die Straßen wurden wieder freigegeben.

Bekannt ist, dass sich unter dem Schulgelände ein große, alte Bunkeranlage befindet, die teilweise verfüllt ist. Für die geplanten Erweiterungsbauten des Gymnasiums wurden Sondierungsbohrungen durch die Bunkerdecke in zwölf Meter Tiefe veranlasst. Die Feuerwehr, die explosionsfähige Gasgemische messen kann, konnte aber nur Werte weit unterhalb der Toleranzgrenze feststellen, wie Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes erklärte.

Schulgebäude wegen Herbstferien nicht evakuiert

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Die Kampfmittelexperten fanden ebenfalls keine erhöhten Werte. Auch am demontierten Bohrkopf seien keine Kampfmittelspuren feststellbar gewesen. „Wir gehen davon aus, dass es sich um Methan oder Faulgas gehandelt hat, das sich unter der Bunkerdecke gesammelt hat“, sagte Thorsten Drewes. Die Bohrstelle ist derzeit abgesperrt, die Feuerwehr wird am Abend noch einmal nachmessen, aber das sei eine „reine Sicherheitsmaßnahme“, so der Feuerwehrsprecher.

Während des Einsatzes waren die Von-Bock- und die Adolf- sowie die Oberstraße von der Polizei aus Sicherheitsgründen abgesperrt worden, so dass die Anwohner des Viertels zum Teil größere Umwege in Kauf nehmen mussten. Wegen der Herbstferien war das Schulgebäude leer und musste nicht evakuiert werden. Es sei aber dennoch überprüft worden, so eine Stadtsprecherin. Dem geplanten Schulbeginn am Montag stehe nichts entgegen.