Mülheim. . Philipp Hemmelmann hat während eines Auslandssemesters in Slowenien mit seiner Band bei einer Castingshow mitgemacht. Nun will er ins Finale.

Mit der Straßenmusik hatte Philipp Hemmelmann eigentlich nur aus der Not heraus angefangen. Studenten sind schließlich immer knapp bei Kasse. Doch das Freiluft-Spiel gefällt ihm mittlerweile so gut, dass er am liebsten die Straßen dieser Welt mit seiner Musik erobern würde. Die von Ljubljana in Slowenien hat er jedenfalls schon erreicht. Dort landete der Austauschstudent mit seiner Band Ljutri in einer slowenischen TV-Castingshow. Und startet dort nun richtig durch.

Musikalisch war Philipp Hemmelmann schon immer. „Mit zehn habe ich angefangen Schlagzeug zu spielen, später kam dann noch das Piano hinzu, dann habe ich angefangen zu singen“, sagt der 21-Jährige. Heute spielt er vor allem Cajon und Ukulele in mehreren Bands. Nach seinem Abi an der Karl-Ziegler-Schule entschied er sich zunächst für ein Studium der Kommunikationswissenschaften und zog dafür nach Utrecht in den Niederlanden. Für ein Auslandssemester wechselte er dann an die Uni in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana.

„Um mir was dazuzuverdienen, habe ich auf der Straße Musik gespielt.“ Auf einer Jam-Session lernte er dann Juan kennen, ein 24-jähriger Biologiestudent aus Spanien – und gesegnet mit einer sehr tiefen Stimme. „Über ihn kam dann noch Joana hinzu, die super singen kann.“ Gemeinsam spielten sie auf einem Uni-Fest, bei dem auch eine Talent-Sucherin der TV-Show „Slowenia got Talent“ zuschaute. „Sie fand uns gut und sprach uns an, ob wir Lust haben, mitzumachen“, sagt Philipp. Diese Chance wollten sich die drei nicht entgehen lassen.

Preisgeld von 50.000 Euro als Anreiz

Und so kamen Ljutri von Runde zu Runde durch die Castingshows, das Publikum war begeistert von den drei Studenten. „Nun wollen wir es bis ins Finale schaffen.“ Der Auftritt des Trios war so überzeugend, dass nicht nur alle Daumen der vier Juroren nach oben gingen: Noch während der Ausstrahlung kam die erste Anfrage nach Auftrittsmöglichkeiten und in den Sozialen Medien gab es massenweise Klicks. Für weitere Aufzeichnungen reist Philipp am 17. Oktober wieder nach Slowenien. Falls sie die Show gewinnen, winkt ein Preisgeld von 50.000 Euro. „Damit würden wir reisen und weltweit die Straßen bespielen“, lacht Philipp.

Sein Studium hat er übrigens mittlerweile abgebrochen, „das war nicht das Richtige für mich“. Zur Zeit wohnt er wieder in Mülheim und fängt bald an, Musikwissenschaften zu studieren. „Das Ziel ist, irgendwann von meiner Musik leben zu können.“ Auf der Straße möchte er aber weiterhin spielen. „Dabei habe ich den direkten Draht zum Publikum, auch wenn man nur zehn Cent bekommt, freut man sich sehr darüber.“ Diese Woche tritt Philipp aber erstmal in seiner Heimatstadt auf, diesmal nicht mit Juan und Joana, sondern mit seiner Akustik-Band „Macant“, bei der zwei befreundete Mülheimer Musiker mitspielen. „Zu hören gibt es akustische Coverlieder, Oldies, aber auch Bluesstücke.“

Auftritt heute im Medienhaus

Am heutigen Mittwoch, 5. Oktober, um 19 Uhr spielt Philipp Hemmelmann mit seiner Mülheimer Band Macant bei der Mittwochsreihe im Medienhaus. Der Eintritt ist frei, der Hut geht herum.

Mit seiner slowenischen Band Ljutri ist er am 29. Dezember in der Sol-Kulturbar live zu erleben. Weitere Infos gibt es auf der Facebook-Seite der Band: www.facebook.com/Ljutri/?fref=ts