Mülheim. . Die Sanierungsarbeiten an der Gnadenkirche in Heißen sind aufwändig. Ein spezielles Gerüst inklusive Aufzug musste aufgestellt werden.
Der Kirchturm der Gnadenkirche am Heißener Marktplatz ist schon seit vier Wochen eingehüllt. Er muss saniert werden, und die Bauarbeiten werden vermutlich noch einige Wochen andauern. „Die Fugen zwischen den Backsteinen waren aufgrund von jahrzehntelangen Witterungseinflüssen bröckelig geworden, hier und da haben wir Steine entdeckt, die locker geworden waren und auf längere Sicht herunterzufallen drohten. Oben am Turm sind sogar Weiden aus der Wand herausgewachsen. Der Turm wird jetzt ganz neu verfugt“, berichtet Pfarrerin Reinhilde Lüninghöner-Czylwik.
Ganz einfach sei diese Aufgabe nicht, denn der quadratische Spitzturm mit seinen vier kleinen Flankentürmchen (Baujahr: 1894) sei stolze 52 Meter hoch. „Für die Arbeiten ist deshalb ein spezielles Gerüst nötig, das sogar mit einem Aufzug versehen ist“, so die Heißener Pfarrerin. Und weil das evangelische Gotteshaus unter Denkmalschutz steht, musste zudem die Denkmalbehörde eingeschaltet werden, sie warf und wirft ein Auge auf die Sanierungsmaßnahme.
Sturmschäden beseitigt
Derzeit kratzen und stemmen die Bauarbeiter noch den Mörtel aus den Fugen heraus, später müssen diese wieder verfüllt werden. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, ist offen. „Bei einem so alten Gemäuer kann immer etwas Unvorhergesehenes eintreten“, sagt Lüninghöner-Czylwik. Mindestens noch sechs Wochen, so schätzt sie, wird es dauern, bis der Turm der Gnadenkirche wieder enthüllt werden kann.
Sturmschäden wie an der benachbarten katholischen Kirche St. Joseph gab es nach Ela an der evangelischen Kirche zwar auch, diese wurden aber längst beseitigt. „Dachpfannen waren heruntergefallen, das haben wir gleich reparieren lassen“, so die Pfarrerin. An St. Joseph hatte der Pfingststurm das Kupferdach stark beschädigt, es wurde im Frühjahr saniert.
Gottesdienste finden statt
Gewütet hatte Ela am Heißener Marktplatz heftig, große alte Bäume waren umgekippt. „Glücklicherweise auf die Straße und nicht gegen die Kirche“, sagt Reinhilde Lüninghöner-Czylwik. Vor einiger Zeit habe man zudem eine Rotbuche fällen lassen müssen, die direkt am Kirchturm wuchs, „weil das Wurzelwerk sonst unters Fundament gewachsen wäre“.
Für Gottesdienste genutzt werden kann die Gnadenkirche trotz der Turmsanierung, auch wenn der Haupteingang nicht ganz so repräsentativ aussieht. Trauungen werden aber zum Teil auf Wunsch der Hochzeitspaare in andere Kirchen verlegt.
Den Turm der Gnadenkirche kann man zu besonderen Anlässen übrigens auch erklimmen, die Gemeinde wird am 1. Advent wieder zur Besteigung einladen.