Mülheim. Die Initiative „Wir in Mintard“ überreichte OB Scholten 1550 Unterschriften, um die Linie 132 zurückzugewinnen. Thema soll erneut im Rat behandelt werden.
- Ende 2013 hatte der Rat die Einstellung der Linie 132 beschlossen
- An zwei Terminen sammelte die Initiative in Heißen und am Forum Unterschriften
- In der Ratssitzung am 22.9 steht der Nahverkehrsplan auf der Tagesordnung
Wird die Buslinie 132 zurückkehren? Das ist zumindest der Wunsch von 1550 Mülheimern, die mit ihrer Unterschrift ein Zeichen gesetzt haben. Am Montag überreichte die Interessengemeinschaft Wir in Mintard (WiM) an Oberbürgermeister Ulrich Scholten (SPD) im Rathaus die Unterschriftenlisten. „Wir wehren uns gegen die Einstellung der Buslinie 132 und freuen uns, dass so viele Bürger das ebenfalls tun“, erklärt Wolfgang Budde, Vorsitzender der WiM .
Der Grund für die Aktion: Ende 2013 hatte der Rat die Einstellung der Linie 132 als Teil des Nahverkehrplans beschlossen. Im Juni dieses Jahres setzte die MVG (Mülheimer Verkehrsgesellschaft) diese Vorgaben um und strich die 132 aus dem Fahrplan. Seitdem hat der Stadtteil seine Direktverbindung an die Innenstadt verloren.
An zwei Terminen sammelte die Initiative in Heißen und am Forum in den vergangenen drei Wochen Unterschriften von Bürgern. „Die Resonanz war sehr groß. Die Menschen standen Schlange.“ Besonders Kinder, Ältere und Behinderte seien durch die Einstellung der Linie benachteiligt. „Das Umsteigesystem ist viel zu kompliziert. Teilweise warten Schüler eine Stunde auf ihren Bus.“ Zwar verbindet die Buslinie 134 Mintard mit dem Ortszentrum, doch eine Taktung von 60 Minuten sei nicht ausreichend. Und nur ein Umstieg in Saarn oder Broich gibt Anschluss an die Innenstadt.
„Mintard ist isoliert“
Nun ist es laut Budde Aufgabe der Politik zu reagieren. Denn: Was die Politiker damals laut Budde nicht beachteten: „Mintard ist isoliert. Es wäre schön, wenn die Politiker Fehler einsehen würden.“ Tatsächlich, die Politik lenkt ein: „Das Anliegen der Bürger ist berechtigt. Es gilt, den Nahverkehrsplan an einigen Stellen nachzubessern“, so Daniel Mühlenfeld (SPD). Denn die Einstellung der Linie 132 sei zum Nachteil für die Bürger aus Mintard geworden.
Bei der letzten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität stellten CDU, SPD, MBI und die Grünen bereits Änderungsanträge. Aus diesem Grund beschäftige sich der Ausschuss nun damit, mittelfristig den Vorschlag für ein neues Liniennetz zu überarbeiten. „Es ist vorgesehen, das Busangebot zu erweitern. Es muss nicht die Linie 132 sein, sondern kann auch eine neue Linie sein, die die Bereiche bedient“, so Mühlenfeld.
Auch dem Vorsitzenden des Ausschusses Henner Tilgner (CDU) ist bewusst, dass die Situation für die Mintarder nicht optimal ist. „Die Fahrzeiten der Busse sind nicht abgestimmt. Die Taktfrequenzen müssen geändert werden. Der Nahverkehrsplan muss überarbeitet werden.“ In der Ratssitzung am kommenden Donnerstag, 22. September, stehe der Nahverkehrsplan erneut auf der Tagesordnung.