Mülheim. Stadtteilrundgang durch Mülheim-Speldorf erfreut sich wachsender Beliebtheit. Nicht nur die Bewegung, auch die Begegnung steht im Vordergrund.
„Heute sind es aber viele“, freut sich Anna Maria Allegrezza vom Centrum für Bürgerliches Engagement (CBE). Rund 40 Teilnehmer verschiedener Generationen zählt der Stadtteilspaziergang, zu dem, bei nahezu wolkenlosem Himmel und hochsommerlichen Temperaturen, die Organisatoren des CBE, des Netzwerkes der Generationen und des Seniorenparks carpe diem an der Hansastraße eingeladen haben.
Alle zwei Wochen montags treffen sich hier, neben Mitarbeitern und Bewohnern des Seniorenparks, Menschen verschiedener Generationen, zu einem gemütlichen Rundgang durch Speldorf. Wichtig ist nicht nur die Bewegung, sondern der Austausch und das Kennenlernen. Auch die Kinder des anliegenden Fröbel-Kindergartens sind häufig mit dabei.
Spaziergänge finden auch im Winter statt
„Am Anfang ist keiner gekommen“, berichtet Allegrezza. „Aber nach und nach fanden sich dann doch immer mehr Leute. Mittlerweile gibt es ähnliche Veranstaltungen in Dümpten, Heißen, Styrum oder Raadt, und sie erfreuen sich einer stetig wachsenden Beliebtheit.“ Der Rundgang am Montag beginnt am Senioren-Park carpe diem und kreuzt die Ruhrorter Straße, für einem kleinen Schlenker zum Fußgängerweg Am Führring und über die Duisburger Straße, wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Rentner Günter Frücht und Rolf Küpper, beide Mitglied des Netzwerks der Generationen, haben sich vor zwei Jahren auf solch einem Spaziergang kennengelernt und sind nicht nur in Speldorf regelmäßig mit dabei. „Das ist eine gute Gelegenheit mal vor die Tür zu kommen und Kontakte zu pflegen. Gerade auch für die Bewohner der Senioreneinrichtungen, die nicht mehr alleine raus können oder wollen“, meint Frücht. Unterstützt durch Mitarbeiter oder Ehrenamtler kommen hier jene Bewohner mit vor die Tür, die an den Rollstuhl gebunden sind.
Neu mit dabei ist der 23-jährige Benedikt Kardner. Er habe von der Aktion gelesen und sei neugierig geworden, wen man hier so treffen könne. Auch die Rentnerin Marion Beekes aus Saarn läuft heute zum ersten Mal mit. „Man braucht auch mal einen anderen Grund vor die Tür zu kommen, als einzukaufen“, ist sie überzeugt. Beide haben sich gut in die Gruppe integriert. Und nach dem etwa einstündigen Spaziergang, können sie angeschnittene Gespräche bei einem Kaffee im Restaurant des Seniorenheims carpe diem fortführen.
In der kommenden, kühleren, Jahreszeit werden die Spaziergänge weiterhin stattfinden. Zumindest solange es trocken ist und kein Schnee liegt.