Mülheim.. Das 50. Kinder- und Bürgerfest in Mülheim-Heimaterde verzeichnet Rekordbesuch. Auch im Jubiläumsjahr gibt es viele Angebote für kleine und große Leute. Viele Ehrenamtliche helfen mit

Wie stark ein Stadtteil zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen kann, zeigte am Wochenende das 50. Kinder- und Bürgerfest der Kolpingfamilie Mülheim-Zentral-Heimaterde. Seit 1967 ist ein Sommer ohne die Feierlichkeit für die Heimaterdler nicht mehr denkbar.

„Es ist wie ein großes Familientreffen“, erklärte Andreas Scheidereiter, der selbst im Stadtteil aufwuchs und das Kinderfest mit seiner elfjährigen Tochter Eva besuchte: „Auch ehemalige Nachbarn, die vor langer Zeit weggezogen sind, kommen jedes Jahr zu diesem Anlass zurück nach Mülheim.“ In den letzten 30 Jahren hat der Mülheimer keines der Kinder- und Bürgerfeste verpasst. Das Jubiläum der traditionsreichen Festlichkeit brach diesmal so manchen Rekord: „Nicht nur die Anzahl der Besucher ist in diesem Jahr besonders hoch“, erklärte die Helferin Michaela Zibell: „Auch die Beteiligung der ehrenamtlichen Kräfte ist mit 175 Helfern so hoch wie noch nie“, freute sich die Mülheimerin. Helfer aller Generationen zogen an einem Strang, um das Fest zu ermöglichen.

Alle Generationen einbringen

„Vor allem jungen Familien möchten wir die Möglichkeit geben, an den unterschiedlichsten Angeboten des Fests teilzunehmen“, betonte Andreas Pöhlmann, Mitglied des Leitungsteams der Kolpingfamilie: „Dabei versuchen wir, alle Generationen an einen Tisch zu bringen.“ Als das Kinder- und Bürgerfest 1967 ins Leben gerufen wurde, überraschte die Veranstalter ein unerwartet großer Zuspruch.

„Schnell wurde das zunächst benutzte Festzelt zu klein“, so Pöhlmann: „Immer wieder wird das Fest auch heute den aktuellen Gegebenheiten und Wünschen der Kinder angepasst.“

Beeindruckende Eigeninitiative

Rund 90 Prozent der Besucher kamen aus dem Stadtteil. Rainer Jansen und Charonne Herold besuchten das Fest mit den zwei- und vierjährigen Kindern Willem und Karl zum dritten Mal: „Ich bin beeindruckt von der großen Eigeninitiative in diesem Stadtteil“, erklärte Charonne Herold. Ihre Kinder waren vor allem von der Formel-1-Rutsche und dem Streichelzoo begeistert – in der mobilen Tierfarm von Gabi Weyerhorst konnten sie Pony, Esel und Co. hautnah erleben. In diesem Jahr erwarteten die kleinen Besucher unter anderem auch noch ein Luftballonwettbewerb, ein Kindertrödelmarkt sowie ein Menschenkicker-Turnier.

Den Höhepunkt der Feierlichkeit bildet seit jeher der Festumzug. Aufregung lag in der Luft, als sich die bunten Gruppen von Clowns, Indianern oder Meeresfiguren am Sunderweg versammelten und auf das Startsignal zum Beginn des Umzugs warteten. Angeführt vom Fanfarenkorps Mölmsche Houltköpp führte der farbenprächtige Umzug durch die von Girlanden gesäumten Straßen der Heimaterde. Für ihr langjähriges Engagement bei der Ausrichtung des Kinder- und Bürgerfestes erhielt die Kolpingfamilie Mülheim-Zentral-Heimaterde am Sonntag den Kolpingpreis des Kolpingwerks Diözesanverbandes Essen.