Mülheim. . Barbara Kromer leitet seit einem halben Jahr die Hauptschule am Hexbachtal. Vorher begleitete siedie Schließung der Max-Kölges-Schule. Ihre Schüler und ihren Job findet sie richtig toll.

  • Barbara Kromer ist seit über 30 Jahren mit Leib und Seele Lehrerin
  • Nun leitet sie die Hauptschule am Hexbachtal in Mülheim-Dümpten
  • Berufsvorbereitung ist für sie die wichtigste Aufgabe ihrer Schule

Wenn Barbara Kromer über ihren Beruf spricht, dann funkeln ihre Augen. „Ich wollte schon immer Lehrerin werden, bin seit 1984 fest im Schuldienst – und mein Job macht mir immer noch sehr viel Spaß“, sagt die 57-Jährige. Vor einem halben Jahr startete sie noch einmal durch, übernahm die Leitung der Schule am Hexbachtal. „Ich finde Hauptschulen total gut und es ist schade, welchen Ruf die Schulform bekommen hat“, erklärt sie. In Dümpten habe sie eine Hauptschule übernommen, die beispielhaft funktioniere.

Mathe und Sport hat die Essenerin einst studiert (für die Sekundarstufe I), nach dem Referendariat in Wesel kam sie nach Mülheim, wo sie 18 Jahre lang an den Schulen am Mühlenfeld, der Zastrowstraße und der Frühlingstraße unterrichtete. Danach wechselte sie als Schulleiterin an die katholische Hauptschule in Essen-Steele. „Dort habe ist unheimlich gerne gearbeitet“, erinnert sie sich. Doch: 2015 bat man sie, einen Sonderauftrag zu übernehmen: Sie sollte mit halber Stelle den Schließungsprozess der Max-Kölges-Schule in Eppinghofen begleiten, in der es keine Schulleitung mehr gab. Verbleibende Klassen und das Lehrer-Kollegium sollten in die Schule am Hexbachtal – die letzte Hauptschule Mülheims – integriert werden.

Erfolgreiche Arbeit fortführen

Später konnte man Barbara Kromer dann dafür gewinnen, als Vollzeitleiterin an der Dümptener Schule einzusteigen. Diese hat momentan drei Standorte: Borbecker Straße, Gathestraße sowie Bruchstraße (im Max-Kölges-Gebäude). „Die Stadt will unsere Schule erhalten und hat sie gut ausgestattet, das war ein Anreiz für mich, herzukommen“, so die Pädagogin.

Daten & Fakten zur Schule

Die Schule im Hexbachtal hat 538 Schüler. Zum Schuljahresbeginn konnten drei fünfte Klassen gebildet werden. Das Kollegium umfasst rund 60 Lehrer.

An der Gathestraße lernen die Klassen 5 bis 7 (zurzeit neun Klassen). Am Hauptstandort zählt man 13 Klassen (8. - 10.) sowie eine Praxis- und eine Internationale Vorbereitungsklasse (IVK). An der Bruchstraße werden sechs Klassen (9./10.) unterrichtet, darunter zwei IVKs.

Die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgängerin Ulrike Nixdorf will sie fortführen, die individuelle Förderung weiter groß schreiben – ebenso wie die enge Bindung zwischen Klassenlehrer und Schülern und die „hervorragend ausgebaute Berufswahlvorbereitung“. „Es ist unsere größte Herausforderung, unsere Schüler in den Beruf zu bringen“, sagt sie. Dank vieler Kooperationspartner gelinge das aber recht gut. „Wir entlassen keinen, ohne dass er einen Anschluss hat. Wir gucken, wo jeder Einzelne abbleibt“, versichert Kromer.

Begeisterungsfähig und optimistisch

Ein Arbeitsfeld ist für sie übrigens noch recht neu: die Inklusion. „Die wird hier seit Jahren gelebt. Wir haben über 80 Kinder mit Förderbedarf, und ich stelle fest, das gemeinsame Lernen klappt gut“, berichtet die passionierte Lehrerin.

Multikulti ist ihre Schülerschaft, diese Vielfalt sei eine Chance. Man könne voneinander lernen („Und nirgendwo gibt es bei Schulfesten ein so vielfältiges Buffet.“). Ein gutes Miteinander sei oberstes Gebot. Dafür wurden etwa Benimmregeln eingeführt. Wichtig sei aber auch: „Wir Lehrer müssen für die Schüler berechenbar sein müssen, sachlich und freundlich mit ihnen reden. Dann verhalten sie sich ebenso.“ Manches Kind und mancher Jugendlicher in der Schule trage Probleme mit sich herum. Da sei viel pädagogische Arbeit gefragt.

Barbara Kromer, die mit einem Lehrer verheiratet ist und zwei Kinder und ein ganz neues Enkelkind hat, beschreibt sich selber als begeisterungsfähig und optimistisch. „Vielleicht geht das manchem auch mal auf den Geist“, sagt sie lachend. Man glaubt es aber sofort, wenn sie erklärt: „Ich finde meine Schüler toll“.