Mülheim. . Kunstprojekt widmet sich Zielen für nachhaltige Entwicklung. Mülheimer Hardy Bock setzt die Idee in einem Wandgemälde mit kenianischem Künstler um.

Eine hohe Wand in Mülheim, die jeder in der Stadt kennt und an der jeder sogar mindestens einmal am Tag vorbeifährt. Wir können nur raten, wo bald die neue „Weltbaustelle“ in Mülheim sein soll, denn den genauen Ort möchte Peter Vermeulen noch nicht verraten. Was der Schirmherr des Kunstprojekts allerdings verrät, ist, dass es ihm ein großes Anliegen sei, die Stadt an einigen Stellen zu verschönern. Und nun könne er das auch noch damit verbinden, Toleranz und Integration zu fördern.

Seit Anfang 2016 sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung – beschlossen auf dem UN-Gipfel – in Kraft getreten. Sie verpflichten alle Staaten dazu, aktiv gegen Armut und Ungerechtigkeit vorzugehen. Die „Weltbaustellen“ sind ein Projekt des „Eine Welt Netzes NRW“. Es versucht „diese Nachhaltigkeitsthemen durch Kunst herunterzubrechen und den Bürgern nahezubringen“, erklärt Claudio Gnypek vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ). Deswegen wird der Mülheimer Künstler Hardy Bock gemeinsam mit einem Maler aus Kenia ein großes Wandbild produzieren, das einige der 17 Nachhaltigkeitsthemen aufnimmt und verdeutlicht.

Teil eines großen Projekts

Das ist für den Mülheimer Bock ein ganz besonderes Projekt. Es sei spannend, mit einem anderen Künstler, den man noch nicht persönlich kenne, ein solch wichtiges Projekt umzusetzen. Der Stolz in seiner Stimme ist nicht zu überhören: „Wir sind jetzt die Beiden, die ein Bild der Nachhaltigkeit für Mülheim manifestieren“, sagt er. Dass die Stile der beiden Künstler sich nicht kombinieren lassen, befürchtet er nicht: „Ein spannendes Bild lebt schließlich auch von seinen Brüchen“, verdeutlicht er.

Das Wandgemälde sei allerdings nur ein Teil eines großen Projektes, erklärt Simone Lenz vom „Eine Welt Netz NRW“: „Wir möchten auch in Schulen auf die Ziele der Nachhaltigkeit eingehen“, sagt sie. Ihre Kollegin Gilberte Raymonde Driesen vom Verein Axatin verdeutlicht diesen Aspekt weiter: „Es ist wichtig, die Kinder mit einzubeziehen, damit sie Toleranz erlernen.“

Die ersten Ergebnisse der beiden Künstler können die Bürger am 2. Oktober sehen. Dann findet ein Gemeindefest zum Thema Nachhaltigkeit statt, an dem auch die ersten Entwürfe präsentiert werden sollen. Das Projekt ist aber mit der Fertigstellung des Wandgemäldes noch lange nicht abgeschlossen. Die Nachhaltigkeitsthemen seien schließlich nicht nur ein schriftlicher Leitfaden: „Wir müssen sie auch umsetzen“, sagt Simone Lenz bestimmt.