Mülheim. 37 dieser Warneinrichtungen sollen ab 2017 über die ganze Stadt verteilt werden. 730.000 Euro Haushaltsmittel sind dafür bis zum Jahr 2019 eingeplant
- 730 000 Euro Haushaltsmittel sind dafür eingeplant
- Einsatz bei Bränden, Wetterkatastrophen oder Hochwasser
- Standorte sollen möglichst auf städtischen Gebäuden sein
Die Stadt Mülheim wird wieder flächendeckend mit Sirenen ausgestattet: 37 dieser Warneinrichtungen sollen ab 2017 über die ganze Stadt verteilt werden. 730.000 Euro Haushaltsmittel sind dafür bis zum Jahr 2019 eingeplant, 70.000 Euro kommen vom Land.
Sirenengeheul als Probealarm – es ist Jahrzehnte her, dass diese Heultöne Aufmerksamkeit erregten. Anfang der 1990er wurden die letzten Relikte des (kalten) Krieges auch in Mülheim abgebaut. „Man hat damals nicht daran gedacht, dass es für Sirenen neben militärischen Zwecken auch noch andere Einsatzmöglichkeiten gibt“, sagt Feuerwehrchef Burkhard Klein: Brände, Wetterkatastrophen oder Hochwasser. Auch Chemieunfälle, zum Beispiel, gehören dazu. Im letzten Jahr hat ein Beratungsbüro die Mülheimer Verwaltung dabei unterstützt, zu ermitteln, wie viele Sirenen überhaupt benötig werden. Man kam auf 37. „Mag sein, dass es noch eine mehr wird“, meint Klein. Es gibt Absprachen mit den Nachbarstädten, wie man an den jeweiligen Stadtgrenzen verfahren soll. „Da werden wir uns sinnvoll ergänzen“, so Klein.
Jedes Gebäude als Standort möglich
Derzeit werden geeignete Standorte für die Sirenen gesucht. „Wenn möglich, sollten es städtische Gebäude sein“, so der Feuerwehrchef. Man plane die Standorte mit dem Immobilienservice. Möglich, dass es auch Kooperationen mit Firmen, etwa im Hafen, geben werde.
Prinzipiell sei als Sirenenstandort jedes Gebäude, auch Privathäuser, einsetzbar, das Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetz (BHKG) ermögliche dies. „Wir versuchen, das möglichst zu vermeiden“, betont der Feuerwehrchef. Im nächsten Jahr soll mit dem Aufbau der Warneinrichtungen begonnen werden. Rund 650.000 Euro sind für die kommenden zwei Jahre vorgesehen. „Ende 2018 wollen wir den Betrieb aufnehmen“, so Klein. Bis dahin setzt man weiterhin auf Lautsprecherfahrzeuge oder auf die neue Notfall-App „Nina“ für Smartphones.
Durchsagen und Schall-Ausrichtung
Die modernen Sirenen, die von der Feuerwehrleitstelle angesteuert werden, können übrigens mehr als nur heulen: Sie verfügen über Lautsprecher, theoretisch sind also Durchsagen möglich. Außerdem kann der Schall viel besser ausgerichtet werden, am lautesten ist es dann nicht am Standort der Sirene. Wenn die 37 Sirenen in etwas mehr als zwei Jahren betriebsbereit sind, müssen auch die Bürger wieder lernen, ihre Signaltöne zu deuten, darauf verweist Burkhard Klein.
Sirenen würden übrigens anderswo noch eingesetzt, etwa, um die Freiwillige Feuerwehr zu alarmieren: „Im ländlichen Bereich ist das heute durchaus noch so üblich“, weiß der Feuerwehrchef.