Mülheim. . Die Feuerwehr rät zu einer prall gefüllten Vorratskammer. Nicht nur Terrorangriffe könnten die Nahversorgung zum Erliegen bringen.

  • Die Feuerwehr Mülheim rät, dass sich jeder einen Vorrat für den Notfall anlegt
  • Es geht ihr um Vorsorge und nicht um Panikmache
  • Jeder sollte etwa 28 Liter Getränke im Keller horten

Eingemachtes, Aufgesetztes. Konserven mit Fleisch und Fisch. Wer in seinem Keller Essbares hortet, kann unsicheren Zeiten gelassen entgegensehen. Auch Früchte aus Dosen sowie Wasser und Medikamente sind ratsam, wenn – aus welchen Gründen auch immer – die Nahversorgung zusammenbricht. Die Mülheimer Feuerwehr rät den Bürgern, für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Je größer der Vorrat desto besser. Die Empfehlung gilt nicht erst seit den jüngsten Terrorangriffen. Man sollte auch auf andere Katastrophen gefasst sein, heißt es.

„Es ist überaus empfehlenswert, eine gut sortierte Notfallvorsorge zu Hause zu haben“, betont Burkhard Klein, Leiter der Mülheimer Feuerwehr. „Dazu raten wir schon immer. Sollte die Versorgung zusammenbrechen, kann der Staat nicht für jeden sorgen, dann ist der Bürger gefragt.“ Das soll allerdings nicht als Panikmache nach den Terrorangriffe der Vergangenheit verstanden werden: „Das ist eine generelle Empfehlung. Es können auch andere Vorkommnisse unseren normalen Rhythmus durcheinander bringen“, sagt Burkhard Klein.

Am wahrscheinlichsten ist ein Stromausfall

„Ein Virus, der das Verlassen des Hauses gefährlich macht, oder auch eine Naturkatastrophe wären mögliche Szenarien, die die Menschen zwingen könnten, auf ihren Vorrat zurückzugreifen“, so Klein weiter. Für mit am wahrscheinlichsten hält er allerdings einen Stromausfall. „So etwas kann immer passieren. Für uns ist Strom sehr wichtig. Entsprechend schwer wird es dann bei einem Ausfall, wenn man nicht vorbereitet ist.“

Vorbereitung bedeutet ganz konkret, möglichst viele konservierte Lebensmittel zu haben. „Vor alle genügend Wasser sollte jeder im Haus lagern“, so Klein weiter. Bei der Beschaffung der übrigen Nahrung müsse man möglichst darauf achten, dass alles lange haltbar ist. Man sollte sich nach Meinung der Experten mindestens einen Vorrat für zwei Wochen aneignen. Die genauen Empfehlungen der Feuerwehr findet man auf deren Internetseite.

Größeren Aufruf starten

Außerdem weisen die Brandschützer auch immer wieder persönlich auf die bestmögliche Vorbereitung für den Ernstfall hin. „Wir verteilen Flyer zum Thema beim Tag der offenen Tür und versuchen die Bevölkerung so zu informieren. Aber vielleicht ist es auch eine Überlegung wert, mal wieder einen größeren Aufruf zu starten“, so Klein.

Die Empfehlung im Detail: Etwa 28 Liter Getränke sollte man im Keller horten, bei der Angabe wurde allerdings ein Zuschlag vorgenommen, um unabhängig von der öffentlichen Trinkwasserversorgung auch über Wasser zur Zubereitung von Lebensmitteln wie Teigwaren, Reis oder Kartoffeln zu verfügen. Außerdem sollten sich etwa fünf Kilogram Gemüse unter den Vorräten befinden. Knapp fünf Kilo an Getreide, Brot, Kartoffeln kommen hinzu, ebenso frische Waren wie Fleisch. Bei Letzteren gilt es allerdings zu beachten, dass diese nur begrenzt lagerfähig sind, Volleipulver ist hingegen mehrere Jahre haltbar. Daher weist die Feuerwehr in ihrer Checkliste darauf explizit hin.