Mülheim. . Elf Haltepunkte bietet ab Sonntag ein Interaktiver Innenstadt-Rundgang. Mülheimer entwickeln Projekt mit Informationen für Schaufenster und Internet.
- Eine gestaltete Weinkiste im Schaufenster gibt Anregungen
- Das Innenstadt-Projekt wird mit 2000 Euro gesponsert
- In zwei Stunden kann man sich ausführlich informieren
Die Geschichte der Stadt passt in eine Weinkiste – nicht so ganz. Die Akten und Dokumente des Stadtarchivs füllen viele Lastwagen. Wer sich aber kurz über einige Ereignisse und Gebäude mit historischem Wert informieren möchte, hat dazu ab Sonntag bis Ende September Gelegenheit. In elf Schaufenstern der Innenstadt sind Holzkisten zu finden, deren Inhalte animieren sollen, sich mit der Mülheimer Vergangenheit zu befassen.
Gleichzeitig ist dieses Projekt ein Beitrag dafür, die Stadtmitte attraktiver zu machen und zu beleben. Mitbringen sollte man ein mobiles Telefon mit Internetzugang. „Wir wollten immer schon mal etwas zu Mülheimer Geschichte machen. Also haben wir uns in einer Kneipe getroffen und darüber gesponnen“, sagt David Wiskandt. „Am Ende stand ein Interaktiver Rundgang durch die Innenstadt mit historisch-thematischen Haltepunkten“, fügt Thorsten Hess hinzu.
Was beiden fehlte, war ein Sponsor. Den fanden sie im Team Innenstadt mit dem Bürgermitwirkungsbudget. Aus diesem Topf erhielt das Duo rund 2000 Euro und brachte die Weinkisten mit geschichtlichem Ansatz in die Schaufenster.
„Wenn Du Mülheimer fragst, helfen sie gern“, bedankt sich David Wiskandt. Mitarbeiter des Stadtarchivs hätten die Texte geprüft und Tipps gegeben. „Als wir Ladeninhaber fragten, ob wir einen Teil ihres Schaufensters belegen könnten, haben sie spontan ,Ja’ gesagt“, ergänzt Thorsten Hess. Andere halfen beim Drucken der Fleyer.
"Damit können wir mehr machen"
Der Interaktive Rundgang bietet ein niederschwelliges Angebot, mit dem sich jeder – fast im Vorbeigehen – über verschiedene Objekte und Personen Mülheimer Stadtgeschichte informieren kann. „Wer im Schaufenstern eine Kiste sieht, kann die Figuren und einen kurzen Text zum Thema betrachten“, beschreibt Hess die Idee. „Wer mehr wissen möchte, scannt mit seinem Handy den QR-Code und wird auf eine Internetseite gelenkt, auf der mehr zu lesen ist“, erklärt Wiskandt. Die jungen Leute haben die Texte selbst verfasst.
Oft fanden sie für ihre Themen ein passendes Schaufenster. Leder, Kohle oder die Ruhr sind dort zu sehen, wie die Kettenbrücke, die Freilichtbühne, Schloss Styrum oder Kloster Saarn. Mülheimer Persönlichkeiten sind ebenso zu entdecken wie Schloss Broich. Wer alle elf Schaufenster besuchen möchte, braucht etwa zwei Stunden, um sich ausführlich zu informieren, sagen Hess und Wiskandt. „Oft reicht auch ein Ereignis, um in der Mittagspause Neues zu erfahren“, hoffen sie auf Zuspruch.
Die Arbeit des Duos soll kein Monatsprojekt bleiben. „Damit können wir mehr machen“, erläuterte Oberbürgermeister Ulrich Scholten. Verschwinden die Kisten aus den Schaufenstern, soll beim Team Innenstadt am Löhberg 35 ein Geschichtskasten erhalten bleiben. „Dort können wir den QR-Code für alle elf Haltepunkte zeigen und mit der Internetseite der Stadtverwaltung verlinken“, blickt Ulrich Scholten nach vorn.
Bürger erhalten Starthilfe
Der Flyer zum Interaktiven City-Rundgang mit elf Haltepunkten ist in der „Werkstadt“, Kohlenkamp 34, zu haben oder im dortigen Schaufenster über den QR-Code abrufbar.
Das Bürgermitwirkungsbudget ist für Projekte gedacht, die die Innenstadt attraktiver machen. 15 .000 Euro stehen für 2016 noch zur Verfügung. Elf Projekte hat der Innenstadtbeirat bereits genehmigt. Dazu gehören ein Nachbarschaftsfest am Löhbergbrunnen, Beachvolleyballturnier auf dem Rathausmarkt oder das Fest der Kulturen in Eppinghofen. Für 2017 sollen es weitere 45 000 Euro sein.