Mülheim. . Das Programm „Bürgermitwirkungsbudget“ läuft seit einem halben Jahr. Elf Ideen zur Aufwertung der Innenstadt werden zur Zeit gefördert.
Wie so viele gute Ideen entstand auch diese bei einem Bierchen in geselliger Runde. „Wir wollten den Blick der Menschen auf das Positive in der Innenstadt lenken“, sagen David Wiskandt und Thorsten Hess. Schließlich liege der Fokus zu oft auf den Leerständen in der City. Also beließen es die Freunde nicht nur bei der Bierlaunen-Idee, sondern wurden aktiv und bewarben sich mit ihrem Projekt bei der Stadt um Fördergelder aus dem Bürgermitwirkungsbudget. Sie setzen nun eines von mittlerweile elf Projekten für die Innenstadt um.
Einen „interaktiven Rundgang durch die Stadtmitte mit historisch-thematischen Haltepunkten“ haben sich die Freunde vorgestellt. „Ähnlich wie beim Schaufensterwettbewerb, der bis vor zwei Jahren noch stattfand“, erklärt David Wiskandt. Auch bei ihrer Idee sollen die Schaufenster der Händler einbezogen werden. „Wir gestalten Schaukästen zu verschiedenen Themen der Mülheimer Stadtgeschichte.“ Die Themen: „Leder in Mülheim“, „Die Ruhr“, „Schloß Broich“ oder „Historische Persönlichkeiten“. Neben dem Schaukasten können Besucher mit ihrem Smartphone einen QR-Code scannen, der sie zu einer Homepage leitet, auf der Texte zur Stadtgeschichte sowie weiterführende Links zum Thema hinterlegt sind. „Die Leute können also auf Tour zu den einzelnen Läden gehen und dabei mehr über die Historie erfahren“, sagen Hess und Wiskandt. Laufen soll das Ganze vom 1. bis 30. September. Für ihr Projekt haben sie gezielt inhabergeführte Geschäfte angesprochen, darunter eine Buchhandlung, ein Blumengeschäft oder ein Computerspieleladen. Zehn feste Zusagen haben die Freunde bekommen, zwei weitere stehen noch aus. „Für sie ist es schließlich auch eine Win-Win-Situation“, sagt David Wiskandt.
Rund 2000 Euro haben sie für ihr Projekt aus dem Fördertopf des Bürgermitwirkungsbudgets zur Verfügung gestellt bekommen. „Der größte Teil geht für die Entwicklung der Webseiten drauf, ein Teil auch für Druckkosten, Aufkleber und Ähnliches.“
Feste oder Aktionen
„Alles, was zur Belebung der Innenstadt beiträgt, ist förderungswürdig“, beschreibt Daniel Bach vom Team Innenstadt im Amt für Stadtplanung, der die Bürger bei ihren Vorhaben berät und begleitet. Seit Anfang des Jahres wird das Projekt umgesetzt, das Teil des Integrierten Innenstadtkonzeptes ist und die Bürger animieren soll, zur Belebung der City beizutragen.
Unter den Anträgen sind auch Projekte wie Kunstaktionen, Nachbarschaftsfeste oder Upcycle-Workshops. Auch Führungen, bei denen Schüler sich mit Fragen zu Projekten der Innenstadtentwicklung etwa zum Rathausmarkt oder Ruhrbania befassen, sind darunter. Einige dieser Vorhaben wurden bereits erfolgreich umgesetzt, so wie das Nachbarschaftsfest in Eppinghofen am 22. Mai, bei dem viele Mülheimer gemeinsam feierten – und womöglich neue Ideen beim Bierchen diskutierten.
Anträge können bis 2018 eingereicht werden
Egal, ob Kunstprojekt, Nachbarschaftsfest oder Mitmachaktion: Anträge auf Förderung kann jeder Bürger bis Ende 2018 einreichen. Gefördert wird bis zu einer Summe von 4000 Euro, 30 Prozent davon trägt die Kommune, 70 Prozent das Land.
Das Team Innenstadt berät in der Wertstadt, Löhberg 35, 455-6033, www.wertstadt.info