Reggae-Festival lockt 15.000 Besucher auf die Ruhrwiesen
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Mülheim. . Rund 15.000 Besucher kamen zum zehnten Ruhr Reggae-Festival. Alle Altersgruppen und Hautfarben feierten zusammen. Veranstalter lobt Anwohner.
Styrumer kennen das schon: Tausende Menschen pilgern einmal im Jahr über die Friesenstraße Richtung Ruhrstadion – dann wird der unscheinbare Parkplatz des Stadions zum kleinen Woodstock an der A40. Auch in diesem Jahr ging der Ruhr Reggae Summer friedvoll über die Bühne. Rund 15 000 Besucher feierten bei der zehnten Geburtstagsausgabe des Festivals.
Die Bässe weisen den Besuchern den Weg Richtung Bühne. Dort hat Walshy Fire – bekannt von der DJ-Kombo Major Lazer – am Samstagabend seinen Platz an den Reglern eingenommen und legt einen Mix aus bekannten Dancehall-Songs auf. Die Menge wippt und wankt zu „Light it up“, Watch out for this“ oder „Lean on“. Während die Zuschauer tanzen, lehnen sich andere in Campingstühlen am Rande der Bühne zurück. Zwischen Mädchen, die sich Blumen ins Haar flechten und älteren Männern, die im Takt der Musik schwingen, spielen Kinder Fangen – mit Kopfhörern geschützt vor den lauten Bässen.
Genau diese Mischung ist es, die Christian Falk, Sabrina und Christoph Schäfer so gefällt. Die drei aus Oberhausen und Essen haben sich gerade am Würstchen-Stand kennengelernt. „Das ist ja das Schöne an der Sache: Wir sind hier alle Freunde“, findet Christian, der zum zweiten Mal beim Reggae Summer mitfeiert. „Es ist so wunderbar vielfältig.“ Alle Altersgruppen und Hautfarben feiern zusammen, die Stimmung sei super und das Publikum total entspannt, meinen auch Christoph und Sabrina. „Sonst hat man ja auf Großveranstaltungen schon mal Pöbeleien, hier gibt es so etwas nicht.“ Nun freuen sich die drei vor allem auf Headliner Damian Marley, der um 23.30 Uhr die Bühne stürmt.
Lautstärkepegel im zulässigen Bereich
Zu diesem Zeitpunkt ist die Stimmung längst auf dem Höhepunkt. Denn Reggae kann auch anders: Zuschauer schwenken jamaikanische Flaggen und stupsen Luftballons in die Luft, ein Gummi-Wal reitet über die Köpfe der Menge hinweg. Damian Marley heizt das Publikum an, singt „Welcome to Jamrock“, und seine fast bodenlangen Dreads wippen mit. Vor der Bühne bebt es, schießen Hände in die Höhe, alles hüpft und tanzt.
Während die Menge auf dem Gelände feiert, macht sich der ein oder andere Anwohner in den sozialen Netzwerken Luft über „zu laute Musik bis in die Nacht hinein“. Henning Schmalenbach vom Veranstalter U-Concert bestätigt: „Wir hatten insgesamt fünf Beschwerden.“ Für eine Veranstaltung dieser Größe sei das sehr wenig. „Der Lautstärke-Pegel war zudem stets im zulässigen Bereich“, sagt Schmalenbach. „Wir messen ständig die Lautstärke und sind in Absprache mit dem Ordnungsamt.“ Dennoch spricht er allen Anwohnern „ein großes Lob aus.“ Schließlich seien die Nachbarn eingeschränkt, nicht nur durch Musik, sondern vor allem durch parkende Autos und die tausenden Menschen im sonst ruhigen Wohngebiet. „Wir sind froh, dass wir im Viertel auf so viel Toleranz und positive Resonanz stoßen“, meint Schmalenbach. „Dafür sagen wir von Herzen Danke.“
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